0A0 Mehrsprachigkeit
infra:NET stellt ein multilinguales System mit einem zentralen Übersetzungsmechanismus zur Verfügung. Der Mechanismus basiert auf einem zentralen Standard-Wörterbuch mit individueller Anpassbarkeit, einem Online-Wörterbuch mit ergänzenden Übersetzungen und einer google-basierten dynamischen Online-Übersetzung für fehlende oder individuelle Begriffe. Die Verwendung des Online-Wörterbuchs samt Online-Übersetzung ist dabei optional.
Der zentrale Übersetzungsmechanismus muss über die Einstellung „infraDictionary“ in der INI-Sektion [PLUGIN] implementiert werden und steht alternativ zu den mehrsprachigen infra:NET Ressourcen wie zum Beispiel Meldungen (MSG/NAM-Dateien), Dialoge (CGW-Dateien) und Drucksteuerungen (MIL-Dateien) zur Verfügung. Sobald das Plugin aktiviert ist, greifen die in diesen Ressourcen hinterlegten Übersetzungen nicht mehr. Für individuelle Sprachressourcen in MSG-Dateien (zum Beispiel Übersetzungen für Begriffe bei der Druckausgabe) stehen bei Bedarf Migrationstools zur Verfügung.
infraDictionary übersetzt zur Laufzeit alle (nicht-eingebbaren) Begriffe, Listen, Meldungen und Hinweise in Dialogen sowie feste Texte bei der Druckausgabe. Bei Bedarf können auch bestimmte Feldinhalte aus der Datenbank dynamisch beim Druck übersetzt werden, z.B. Mengeneinheiten oder Teilebezeichnungen.
Sprache auch abhängig vom Land
Beim Druck von Formularen werden die Spracheinstellungen aus dem Auftrag berücksichtigt und die Formulare werden in die entsprechende Sprache übersetzt, basierend auf den Zuordnungen in der INI-Sektion [MAPLanguageID].
Sollen aber zum Beispiel für einen Kunden Papiere in unterschiedliche Länder versandt werden, lässt sich das durch die Spracheinstellung im Stammsatz bzw. Auftrag nicht abbilden.
Durch die Einträge in der INI-Sektion [MAPLocaleID] kann zusätzlich zum je Empfängerland zu verwendenden Gebietsschema auch die Sprache des Empfängers hinterlegt werden. Papiere für das jeweilige Land werden dann in der angegebenen Sprache ausgegeben.
Diese Sprache wird auch bei der Ausgabe von Textbausteinen (G-Operator) berücksichtigt, so dass teilebezogene Texte beispielsweise automatisch in Englisch gedruckt werden (sofern in dieser Sprache angelegt und sofern über den G-Operator ausgedruckt wird).
Fehlt ein Textbaustein in der gewünschten Sprache, wird ein passender Textbaustein mit dem aktuellen Sprachkennzeichen (zumeist aus dem Auftragskopf) gesucht. Ist dieser ebenfalls nicht angelegt, wird der Textbaustein in der Landesprache (Sprachkennzeichen „Blank“) gesucht und ausgegeben.
Die Textkonserven werden im Standard in der Sprache des Kunden/Lieferanten aus dem Auftragskopf ausgegeben.
Gebietsschema abhängig vom Land, nicht von der Sprache
Standardmäßig wird beim fremdsprachigen Druck die Lokalisierung laut verwendeter Sprache angewandt, d.h. bei englischsprachigem Druck werden Zahlen und Termine laut amerikanischem Gebietsschema formatiert. Durch Einträge in der INI-Sektion [MAPLocaleID] kann je Empfängerland ein abweichendes Gebietsschema hinterlegt werden, das dann anstelle des sprachabhängigen Gebietsschemas verwendet wird.
Für jede Sprache muss eine Lizenz erworben werden.
Hinweise zu Einstellungen bezüglich Sprache bzw. Land
Bitte die folgenden Sektionen samt INI-Einstellungen beachten:
  • Sektion [PLUGIN], um mit der Einstellung „infraDictionary“ die Übersetzung zu aktivieren.
  • Sektion [MAPLanguageID], um die Sprachkennzeichen aus den Aufträgen/Stammdaten einer Sprache zuzuordnen.
  • Sektion [infraDictionary], um z.B. die automatische Übersetzung für bestimmte Dialog-Elemente abzuschalten (z.B. Firmen- oder Personennamen).
  • Sektion [MILTranslate], z.B. um Datenbankfelder wie Mengeneinheiten oder Bezeichnungen ebenfalls zu übersetzen.
  • Sektion [MAPLocaleID], um die Länderangaben aus den Aufträgen/Stammdaten einem Gebietsschema zur Darstellung von Zahlen und Terminen zuzuordnen, auch unabhängig von der Auftragssprache. Es kann aber auch abhängig vom Land eine Sprache für die Druckausgabe festgelegt werden, z.B. bei unterschiedlichen Empfängerländern innerhalb eines Auftrags.
  • Sektion [GENERAL], um z.B. das Gebietsschema zur Darstellung von Zahlen und Terminen in Dialogen einzustellen (auch ohne Aktivierung des infraDictionary-Plugins, siehe INI-Eintrag „LocaleID“).
  • MIL-Operator „C:$SV(Translate,0)“ und Einstellung „NoTranslation: Yes“ in der Sektion [MEDIUM] der Drucker-/Medienkonfiguration, um Übersetzung zu deaktivieren, z.B. bei der Versorgung von Schnittstellen.
  • Sektion [PRINTENGINE], Einstellung „KeepBlockOp=Yes“, zur Zerlegung von B-Operatoren, um Spaltenüberschriften beim fremdsprachigen Druck einzeln zu übersetzen.