140 Arbeitspläne
Im Arbeitsgebiet "Arbeitspläne" können für Erzeugnisse, Baukästen und Einzelteile die Arbeitspläne, die zu ihrer Herstellung dienen, verwaltet werden. Immer wiederkehrende Arbeitsanweisungen können als sog. Varianten-Arbeitspläne beschrieben werden. Daraus kann durch Kopieren und Ändern der Arbeitsgang-Positionen ein spezieller Arbeitsplan erstellt werden. Weiterhin ist es möglich, Arbeitspläne nach Kosten und Zeiten zu trennen. Hierfür wird neben dem eigentlichen Arbeitsplan ein Extra-Arbeitsplan verwendet. Existiert zu einem Teil ein Arbeitsplan und ein Extra-Arbeitsplan, so gilt für die Arbeitspapiererstellung vorrangig der eigentliche Arbeitsplan und für die Kostenzusammenstellung der Extra-Arbeitsplan. Gibt es zu einem Teil keinen Extra-Arbeitsplan, so wird der Arbeitsplan für die Arbeitspapiererstellung und für die Kostenzusammenstellung verwendet.
Ein Arbeitsplan ist ein Verzeichnis, aus dem hervorgeht, welche Arbeitsgänge zur Herstellung für ein Erzeugnis erforderlich sind. Immer wiederkehrende Arbeitsanweisungen können in einem Varianten-Arbeitsplan beschrieben werden. Ein Arbeitsplan bezieht sich im Normalfall auf eine Baukastenstückliste. Er kann aber auch die Informationen über Material und Einsatzmenge selbst enthalten, wenn keine Stückliste existiert.
Einige der wichtigsten Funktionen bei "Arbeitspläne" sind Erfassen, Hinzufügen, Ändern, Löschen und Aktivieren von Arbeitsplan-Positionen sowie Kopieren, Löschen, Ordnen und neu Nummerieren von Arbeitsplänen. Arbeitspläne werden in Form von Arbeitsgängen beschrieben, in denen im wesentlichen die Rüstzeiten und die Ausführungszeiten enthalten sind. Die Zuordnung der Kosten findet über die "Arbeitsplätze" und damit über Maschinengruppen und Maschinen statt. Diese werden im Arbeitsgebiet 510 verwaltet. Weiterhin können die Arbeitspläne nach verschiedenen Kriterien gedruckt und Verwendungsnachweise für Arbeitsplätze und für Zuordnungsmerkmale erstellt werden.
Unter dem Menü 14 K Arbeitsplan zu Stückliste kopieren können für Teile, die bereits eine Stückliste besitzen, auch Arbeitspläne aus einem vorgegebenen Arbeitsplan kopiert werden.
Während der Bearbeitung von Arbeitsplänen in diesem Arbeitsgebiet sind keine weiteren Bearbeitungen der entsprechenden Teilestammsätze möglich.
Die in diesem Arbeitsgebiet erstellten Arbeitspläne werden bei der Bearbeitung von Fertigungsaufträgen (531 Fertigungsaufträge bearbeiten) für das entsprechende Teil zur Auflösung vorgeschlagen.
Im Arbeitsgebiet 140 kann ferner festgelegt werden auf welchen Maschinen oder Maschinengruppen ein Arbeitsgang gefertigt werden soll. Die restlichen Produktionsmittel wie beispielsweise Vorrichtungen, Werkzeuge, Personen und (C)NC-Programme können über Positionszeilen (Z-Zeilen) zugeordnet werden. Die Produktionsmittel und Produktionsmittelzuordnungen werden im Anwendungsbereich 500 verwaltet.
Ein Extra-Arbeitsplan sollte mehr kostenorientiert (Kalkulationsarbeitsplan), ein normaler Arbeitsplan hingegen mehr arbeitsgangorientiert sein.
Für einen Extra-Arbeitsplan, der ein Erzeugnis kostenseitig beschreibt, muss eine Teilenummer erfasst werden, deren Teilestatus X = Extra-Arbeitsplan oder " " = aktiv sein sollte. Diese Teilenummer kann dann für ein Erzeugnis im Teilestammsatz im Feld «Extra-Arbeitsplan» eingetragen werden. Der eigentliche Arbeitsplan (mit Arbeitsgängen) wird unter der zum betreffenden Teil gehörenden Teilenummer erfasst.
Die Arbeitspläne werden dann nach folgenden Regeln gelesen:
  • bei der Kostenzusammenstellung gilt vorrangig der Extra-Arbeitsplan. Ansonsten gilt der Arbeitsplan unter der eigentlichen Teilenummer.
  • bei der Arbeitspapiererstellung gilt vorrangig der Arbeitsplan unter der eigentlichen Teilenummer. Ansonsten gilt der Extra-Arbeitsplan.
Ein Varianten-Arbeitsplan hat den Teilestatus V = Variante, für ihn findet keine Verarbeitung in auswertenden Programmen statt.
Definitionen und Formeln für Zeiten
  • Ausführungszeit   = te
  • Rüstzeit   = tr
  • Gesamtausführungszeit   = (Menge * te) / Divisor
  • Divisor
    Wenn Mengencode MC=0, dann ist hier der Wert der Basismenge einzusetzen; sonst ist hier 10 hoch (MC - 1) einzusetzen.
  • Auftragszeit   = tr + Gesamtausführungszeit
  • Herstellungszeit   = tr + (Gesamtausführungszeit / Splittfaktor)
  • Maschinenzeit    = Herstellungszeit * Splittfaktor
Auflösungsdatum
In einigen Druckprogrammen kann im Selektionsfenster ein Auflösungsdatum eingegeben werden. Über das Auflösungsdatum findet eine Selektion der in ihrer Gültigkeit eingeschränkten Positionen statt. Falls das Tagesdatum eingegeben wird, erhält man nur die zum aktuellen Zeitpunkt gültigen Arbeitspläne (Positionen) aufgelistet. Dabei wird das Gültigkeitsdatum der Position ausgewertet. Man kann aber auch ein früheres oder späteres Datum als das Tagesdatum angeben. Es werden dann jeweils die gültigen Positionen der Arbeitspläne zu diesem Datum ausgegeben. Durch Eingabe des Auflösungsdatums 00.00.00 werden zu allen Positionen unabhängig von ihrer Gültigkeit angezeigt.