18.2 Druckdefinitionen bearbeiten
Für alle Listen und Formulare, die innerhalb von infra:NET ausgedruckt werden können, existieren Drucksteuertabellen. In diesen Tabellen stehen Operatoren, über die der Druck gesteuert wird. Die Tabellen können mit dem Formulargenerator bearbeitet werden. Für ein Formular oder eine Liste werden in der Regel mehrere Tabellen angelegt. Es gibt zum Beispiel eine Tabelle für den Kopfbereich, den Fußbereich usw.
Die Drucksteuertabellen eines infra-Programms haben denselben Namen, der sich üblicherweise aus dem Namen des Anwendungsbereiches (zum Beispiel PDV), der Programmnummer (zum Beispiel 113) und der Namenserweiterung MIL zusammensetzt. Aus den eben beispielhaft genannten Teilen ergibt sich der Dateiname PDV113.MIL. Die einzelnen Drucksteuertabellen unterscheiden sich durch die Tabellennummer.
Die Drucksteuertabellen (MIL-Dateien) sind mit einem Editor zu bearbeiten, der im ASCII- oder DOS-Modus verwendet werden kann.
Folgende Tabellen sind in der Regel für eine Liste oder ein Formular angelegt:
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Nummer
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Verwendung der Tabelle
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1
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Formaltabelle: Seiteneinteilung, Verweis auf die Kopf-, Fuß- und Abschlusstabellen
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10
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Kopfbereich für die erste Druckseite
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20
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Fußbereich für jede Druckseite
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30
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Kopfbereich ab der zweiten Druckseite (Folgekopftabelle)
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40
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Druckabschluss auf der letzten Druckseite. In dieser Tabelle wiederholen sich im Allgemeinen auch die Operatoren für die Fußzeile.
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100
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Zeilentabelle: Listenpositionen, die auch über mehrere Zeilen gedruckt werden können.
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Für die Einteilung der Drucksteuertabellen sind üblicherweise die folgenden Bereiche zuständig:
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Seite 1
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ab Seite 2:
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letzte Seite:
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Kopfbereich: Tabelle 10
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Folgekopfbereich: Tabelle 30
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Folgekopfbereich: Tabelle 30
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Zeilenbereich: ab Tabelle 100
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Zeilenbereich: ab Tabelle 100
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Zeilenbereich: ab Tabelle 100
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Abschlussbereich: Tabelle 40
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Fußbereich: Tabelle 20
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Fußbereich: Tabelle 20
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Fußbereich: in Tabelle 40
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In einigen infra-Programmen können mehrere verschiedene Listen oder Formulare ausgedruckt werden. So besteht zum Beispiel im Programm "544 Materialdispositionsliste nach Teilenummer" die Möglichkeit, entweder eine Liste in längerer Form oder eine Kurzliste auszudrucken. Für jede Liste eines Programms werden in dem Bereich, in dem sie sich von der ersten Liste unterscheidet, eigene Tabellen angelegt. So ist für das oben genannte Beispiel eine neue Tabelle für den Kopfbereich angelegt. Die zusätzlichen Tabellen werden fortlaufend nummeriert. So erhält zum Beispiel eine zweite Tabelle für den Kopfbereich die Nummer 11, eine zweite Tabelle für den Fußbereich die Nummer 21 usw..
Die Formaltabelle und die Zeilentabelle werden direkt durch das infra-Programm aufgerufen. Die Nummern dieser Tabellen sind festgelegt. Eine Änderung der Tabellennummern würde zu einem Programmfehler führen.
Die Formaltabelle enthält die Aufrufe aller anderen Tabellen mit Ausnahme der Zeilentabelle. Sind mehrere Listen oder Formulare zu einem Programm vorhanden, so ist es die Aufgabe der Formaltabelle, je nach gewünschter Liste die entsprechenden Tabellen für Kopfbereich, Fußbereich usw. aufzurufen. Diese Verzweigung kann mit dem Q-Operator erstellt werden. Teilweise ist sie auch direkt im infra:NET-Programm enthalten. Eine ausführliche Beschreibung der Operatoren folgt in einem späteren Kapitel.
Eine Besonderheit sind die sogenannten Texttabellen. Sie enthalten keine Operatoren. Durch Texttabellen lassen sich platzraubende Texte aus den auf 4158 Zeichen beschränkten Drucksteuertabellen auslagern. Durch den B-Operator können die Texte dann im späteren Programmablauf aus den Texttabellen eingelesen werden.
ACHTUNG!
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Die Tabellennummern der Formaltabelle und der Zeilentabellen dürfen nicht verändert werden. Eine Änderung führt zu Fehlermeldungen im späteren Programmablauf.Werden die Nummern der Tabellen für den Kopfbereich, Fußbereich usw. geändert, dann ist die geänderte Nummer auch in der Formaltabelle einzutragen.Die Formaltabelle enthält, wie bereits beschrieben, die Aufrufe dieser Tabellen.Ebenfalls nicht verändert werden darf der Name aller Tabellen zu einem Programm, da auch das eine Fehlermeldung im späteren Programmablauf hervorrufen würde.
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Die maximale Größe einer Druckbeschreibungstabelle beträgt ab Version 5.7.12 von SibKRNL.DLL 4158 Zeichen.Zuvor war die maximale Länge auf 1640 Zeichen beschränkt.
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Wird eine MIL-Datei umbenannt (oder kopiert), um sie zum Beispiel als spezielle Druckdefinition einem Ausgabemedium zuzuordnen, muss darauf geachtet werden,dass die innerhalb der MIL-Datei eingetragenen Datei-Verweise ebenfalls umbenannt oder geändert werden.Das betrifft zum Einen die Verweise auf Kopf-, Fuß- und Abschlusstabelle (in Formulartabelle 1) undzum Anderen die in geschweifte Klammern gefassten Tabellenidentifikationen (z.B. {43AB,10}).
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Informationen über die Bedeutung der Drucksteuertabellen eines Programms und über die Programmpuffer undderen jeweiligen Inhalt können den Programmsteckbriefen (...\INFRA\DOKU\STB\...) entnommen werden.
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Im Allgemeinen werden Tabellen für den Kopf- und Folgekopfbereich mit dem Befehl D:0# beendet.Zeilentabellen werden mit dem Befehl M:1# begonnen und mit dem Befehl D:0# beendet, da sonst evtl. ein unnötiger Seitenvorschub erfolgt.Der Befehl D:1# bewirkt nach Ausdruck des Druckpuffers einen Vorschub um eine Zeile.Falls dadurch der Fußbereich erreicht wird, wird die Tabelle für den Fußbereich abgearbeitet.Danach erfolgt ein Seitenvorschub und die Tabelle für den Folgekopfbereich wird abgearbeitet.Die Operatoren M und D werden in einem späteren Kapitel ausführlich beschrieben.
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Wenn in einer Zeilentabelle die Positionierung auf den Fußbereich erfolgt, werden automatisch die Fußtabelleund die Folgekopftabelle abgearbeitet (zum Beispiel bei dem Befehl M:F#).
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Je Drucksteuerdatei können bis zu 128 Tabellen gespeichert werden.
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Die Druckdefinitionen, die in früheren Versionen vom Listengenerator erzeugt werden, liegen ggf. noch als MIL-Dateien vorund müssen zur Bearbeitung in die entsprechende MIL-Datei umgewandelt werden.Dazu müssen die Programme GETMDD.EXE / PUTMDD.EXE verwendet werden:
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Die Programme im Verzeichnis ZEICHEN müssen außerhalb von infra:NET aus dem Verzeichnis ZEICHEN gestartet werden.Mit dem Programm GETMDD.EXE wird aus Druckdefinitionsdateien mit der Dateinamenserweiterung MDD eine editierbare Datei mit der Dateinamenserweiterung MIL erzeugt.Mit dem Programm PUTMDD.EXE wird aus MIL-Dateien wieder eine MDD erzeugt.Aufrufe:GETMDD Dateiname (ohne Dateinamenserweiterung). Die Datei Dateiname.MDD muss im Unterverzeichnis MDD stehen. Dateiname.MIL wird im Verzeichnis ZEICHEN erzeugt.PUTMDD Dateiname (ohne Dateinamenserweiterung). Die Datei Dateiname.MIL muss im Verzeichnis ZEICHEN stehen. Dateiname.MDD wird im Unterverzeichnis MDD erzeugt.
