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173 Bruttobedarf rechnen
Das Programm "173 Bruttobedarf rechnen" ist ein Druckprogramm. Als Grundlage für die Bruttobedarfsrechnung dienen die in der Primärbedarfsdatei abgestellten Primärbedarfe der einzelnen Erzeugnisse.
Um den Bruttobedarf zu erhalten, werden die Strukturstücklisten sowie die Materialzeilen der Arbeitspläne mit der angegebenen Bedarfsmenge aufgelöst.
Dabei werden aus dem Teilestamm und der Stückliste folgende Daten berücksichtigt:
  • die Basismenge
  • der Ausschussfaktor
  • die Losgröße
  • die Beschaffungszeit bezogen auf eine Menge
  • die Vorlaufzeitkorrektur
Die Bruttobedarfsrechnung läuft in zwei Phasen ab:
  • Ermittlung der Dispositionsstufen für jedes Teil
  • Berechnung des Bruttobedarfs und eventuell Rundung des Bedarfs auf eine hinterlegte Losgröße
Beide Programmphasen haben, dem Umfang der Stücklisten und Arbeitspläne entsprechend, größere Programmlaufzeiten. Jede Phase kann zu jeder Zeit abgebrochen werden. Die Bruttobedarfsrechnung muss dann wiederholt werden.
Die Berechnung der Bruttobedarfe wird protokolliert. Bei der Protokollausgabe ist die Reihenfolge der einzelnen Teilenummern durch die 2 Programmphasen vorgegeben. Die Ausgabe erfolgt nach der Dispositionsstufe. Bei der Auflösung je Baukasten werden auch Materialzeilen im Arbeitsplan berücksichtigt.
Teile, für die mehrere Bruttobedarfe existieren, werden zusammengefasst, wenn der Endtermin und die Projektnummer übereinstimmen.
Hinweis
Die Dispositionsstufe gibt die tiefste Auflösungsstufe in einer Stückliste an, in der ein Teil vorkommt.
Korrektur des Bruttobedarfs
Zur Korrektur des errechneten Bedarfs eines Teils wird der Ausschussfaktor und falls gewünscht die Losgröße aus dem Teilestammsatz ausgewertet.
Zuerst wird der genaue Bedarf berechnet und auf Dispositionsstufen zusammengefasst.
Gibt es einen Ausschussfaktor für ein Teil im Teilestammsatz, wird die ermittelte Bedarfsmenge damit korrigiert. Der Faktor ist eine prozentuale Angabe, um Ausschuss und sonstige Verluste zu berücksichtigen. Der Ausschuss stellt die Ergänzung zur Ausbeute dar. Wird z.B. eine Ausbeute von 80% erwartet, beträgt der Ausschussfaktor 20%. Für die mit dem Ausschussfaktor korrigierten Bedarfe erfolgt bei Anforderung noch eine Losgrößenanpassung.
Existiert eine Losgröße im Teilestammsatz und wird die Losgrößenanpassung gewünscht, so wird der errechnete Bedarf auf ein vielfaches der Losgröße gerundet. Für diesen Bedarf wurde unter Umständen schon eine Korrektur mit dem Ausschussfaktor vorgenommen und eventuell auf Dispositionsstufen zusammengefasst. Die automatisch erzeugten Bedarfsmengen ergeben, bei Anforderung einer Losgrößenoptimierung, immer ein Vielfaches der Losgröße aus dem Teilestammsatz.
Berechnung und Korrektur des Starttermins
Zur Berechnung und Korrektur des Starttermins zur Beschaffung des Bruttobedarfs für ein Teil werden die Felder Beschaffungszeit aus dem Teilestamm und die Vorlaufzeitkorrektur aus der Stückliste ausgewertet.
Die Beschaffungszeit für ein Teil ist in Arbeitstagen angegeben. Für ein Fertigungsteil ist dies die Fertigungszeit, für ein Einkaufsteil die Lieferzeit.
Jede angegebene Beschaffungszeit hat einen Mengenbezug. Diese Menge gibt an, für wie viele Teile die Fertigungs- bzw. Lieferzeit gilt. Für konstante Beschaffungszeiten ist die Menge mit 0 angegeben. Dies ist in der Regel bei Lieferzeiten der Fall.
Wenn zu Beginn der Produktion eines Teils nicht alle Komponenten dringend erforderlich sind, weil diese erst gegen Ende der Fertigungszeit benötigt werden, so kann für diese Komponenten eine Vorlaufzeitkorrektur erfasst sein. Dieser Korrekturwert gibt an, wie viele Arbeitstage nach Fertigungsbeginn diese Komponente für die Produktion bereitgestellt werden kann. Die Vorlaufzeitkorrektur verändert den aus der Beschaffungszeit errechneten Starttermin der Komponente.
Bei der Berechnung geht das Programm davon aus, dass am Morgen des Endtermins alles fertig sein muss. Wer also am 7.11.2002 fertig sein will und einen Tag Beschaffungszeit eingetragen hat, bekommt als Starttermin den 6.11.2002 vorgeschlagen. Die errechneten Beschaffungszeiten werden immer aufgerundet, zum Beispiel werden 1,2 Tage immer wie 2 Tage behandelt. Bei 0 Tagen bleibt der Termin unverändert. Bei der Terminberechnung werden die Angaben bei "Arbeitszeiten je Tag" und "Feiertage" aus dem Programm "936 Konfigurationsparameter FST" berücksichtigt. Der Betriebskalender wird dagegen nicht berücksichtigt.
Hinweis
Wenn der Endtermin des Primärbedarfs vor dem aktuellen Tagesdatum liegt, also dem Tag, an dem der Bruttobedarf aufgelöst werden soll, wird dieser Endtermin auf den letzten Tag des Jahres (31.12.XX) gesetzt.
Beschreibung der Bildschirmfelder
 
Löschen der Primärbedarfe nach Ende der Bruttobedarfsrechnung     Markierung
Eingabe eines Kennzeichens, ob die Bedarfssätze in der Primärbedarfsdatei nach Ende der Bruttobedarfsrechnung gelöscht werden sollen oder nicht.
Markierung ein
Die Primärbedarfe werden gelöscht
Markierung aus
Die erfassten Primärbedarfe bleiben erhalten.
Rundung auf Losgröße durchführen     Markierung
Eingabe eines Kennzeichens, ob nach der Zusammenfassung der Bedarfe auf Dispositionsstufen und der Korrektur mit dem Ausschussfaktor zusätzlich noch eine Rundung auf die im Teilestamm hinterlegte Losgröße erfolgen soll.
Auflösungsdatum
Die Strukturstückliste eines Erzeugnisses wird bezüglich dieses Datums aufgelöst, d.h. alle Komponenten (und deren weitere Struktur) mit einem Gültigkeitsdatum außerhalb dieses Datums werden bei der Bruttobedarfsrechnung nicht berücksichtigt. Das Feld ist mit dem Tagesdatum vorbesetzt. Wird als Auflösungsdatum "00.00.00" eingegeben, so werden alle Komponenten unabhängig vom Gültigkeitsdatum zur Bruttobedarfsrechnung herangezogen.
Hinweis
Ob eine Komponente in die Bedarfsrechnung aufgenommen wird, hängt nur vom Gültigkeitsdatum der Komponente und vom Auflösungsdatum der Stückliste ab. Ein eventuell davon abweichendes Bedarfsdatum hat keinen Einfluss auf den zu ermittelnden Bruttobedarf.
Diese Variante berücksichtigen
Sowohl Stücklistenpositionen als auch Materialpositionen aus dem Arbeitsplan mit dieser Variante werden berücksichtigt.
Beschreibung der Ausgabe
Das Programm "Bruttobedarf rechnen" erzeugt bei einer angeforderten Protokollierung eine Liste. Für jeden Bruttobedarf wird eine Druckzeile ausgegeben.
Besonderheiten
Ein Stern (*) vor dem Feld «Termin» bedeutet, dass die Tagesdatumsgrenze verletzt worden ist.
Ein Stern (*) vor der Teilenummer bedeutet, dass eine Zusammenfassung mehrerer Bruttobedarfe für dieses Teil erfolgt, da der Termin und die Projektnummer bzw. die Kundennummer übereinstimmen.
Liegt der ermittelte Starttermin vor dem Tagesdatum, wird eine Meldung mit der Frage, ob weiter gerechnet werden soll, ausgegeben. In diesem Fall wird ein Stern (*) vor dem ermittelten Starttermin ausgegeben.
Die Liste enthält die folgenden Felder in folgender Reihenfolge:
  • Teilenummer
    Vor der Teilenummer wird ein Stern (*) ausgegeben, falls mehrere Bruttobedarfe dieses Teils zusammengefasst werden können.
  • Bezeichnung des Teils
  • Projekt
  • Starttermin (Start) - spätestens zu diesem Zeitpunkt muss mit der Fertigung begonnen werden oder die Bestellung erfolgen
  • Endtermin (Ende) - zu diesem Termin steht das Erzeugnis oder die Komponente zur Verfügung, wenn der Starttermin eingehalten wurde
  • Sekundärbedarf (Sek.Bedarf) - Bedarf der sich aus dem Primärbedarf und der Auflösung der Stückliste ergibt
  • Bruttobedarf - mit dem Ausschussfaktor und eventuell mit der Losgröße korrigierter Sekundärbedarf
  • Mengeneinheit (ME) zu den Bedarfsmengen
  • Teilegruppe (Gr) des entsprechenden Teils
  • Lieferant - Hauptlieferant dieses Teils
  • Kennung (K) - wie die Bedarfe ermittelt wurden.
  • Kennung 1. Stelle
  • 0: Primärbedarf
  • 1: Sekundärbedarf
  • Kennung 2. Stelle
  • 0: Teil hat nur Stückliste
  • 1: Teil hat Stückliste und Materialposition im Arbeitsplan
  • 2: Teil hat nur Materialposition
  • 3: Teil ist selbst Materialposition
  • 4: Teil hat keine Stückliste und keine Materialposition im Arbeitsplan oder ist ein Einkaufsteil