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319.04 Umlagerung
Bei einer Umlagerung werden Waren von einem Lager oder Lagerplatz an ein anderes Lager oder einen anderen Lagerplatz übertragen. Es entsteht also eine Abgangsbuchung und eine Zugangsbuchung.
Zum Beispiel kann von einem Prüflager auf ein Fertigungslager umgelagert werden.
Im Protokoll wird als Buchungsart (Spalte BA) nur ZL angegeben, aber es werden sowohl das Quell-Lager als auch das Ziellager ausgegeben.
Aktionen
  • Der sich neu ergebende Lagerbestand wird im Lagerstamm (Datei 24) aktualisiert.
  • Abhängig vom Lager wird entweder das Datum für den letzten Zugang oder für den letzten Abgang mit dem Buchungsdatum versorgt.
  • Es werden zwei neue Lagerbewegungen (Datei 22, BEWEGUNG.DAT) geschrieben (siehe 315 Bewegungsliste). Die Buchungsnummern werden dem Nummernkreis für ungeplante Buchungen aus "931 Nummernkreise bearbeiten" entnommen.
  • Der durchschnittliche Einkaufspreis bleibt unverändert.
  • Die Lagerstatistik (siehe 392 Lagerstatistik), wird je nach Einstellung im Teilestamm versorgt. Je nach Buchungsmenge werden die Felder «Zugangsmenge», «Zugangsmenge bewertet» oder «Abgangsmenge», «Abgangsmenge bewertet», Fehlbedarfe und der Lagerstand am Ende der Periode berücksichtigt.
  • Bei einer Meldebestandsunterschreitung wird auch bei dieser Buchung ggf. eine Nachricht abgestellt (siehe Arbeitsgebiet 360 Bruttomaterialplanung).
  • Bei LPCV-Teilen finden zusätzlich folgende Aktionen statt:
  • Es wird nur eine neue Lagerplatzbewegung (Datei 86, LAGPLBEW.DAT) geschrieben (siehe 315 Bewegungsliste).
    Die Buchungsnummer wird dem Nummernkreis für LPCV-Bewegungen aus der "931 Nummernkreise bearbeiten" entnommen.
  • Die Lagerplätze (Zu- und Abgang) (siehe 241 Lagerplatz bearbeiten), werden aktualisiert, u.a. die Felder «Belegungskennzeichen», «Menge Ist», «Gewicht Ist» und «Datum letzte Bewegung».
  • Die Lagerplatzbestände (Zu- und Abgang) werden aktualisiert, u.a. die Felder «Bestandsmenge» und «Änderungsdatum», «Sachbearbeiter ändern» (siehe 211.02 Lagerstamm bearbeiten: LPCV-Bestände)
  • Der Chargenbestand wird aktualisiert, u.a. die Felder «Strategiefeld», «Bestand», «Bestandswert», «Änderungsdatum», «Sachbearbeiter ändern» (siehe 245 Chargenbestand bearbeiten) und die Chargenzustandssumme (Datei 89, CHARZSU.DAT).
Besonderheiten bei Lagerplatz- und Chargenverwaltung (LPCV)
  • Eine Umlagerung zwischen zwei Lagerplätzen kann innerhalb eines Lagers oder auch zwischen zwei verschiedenen Lagern erfolgen.
  • Es können nur aktive und gesperrte Bestände umgelagert werden, inaktive Bestände dagegen nicht. Siehe INI-Einstellungen unter Sektion [CONDITION] für die LPCV-Teile.
  • Umlagerungen innerhalb eines Lagers verändern den Lagerbestand nicht und es wird auch keine effektive Bewegung abgestellt.
    Umlagerungen von einem Lager zu einem anderen haben effektive Bewegungen und Lagerbestandsänderungen der beteiligten Lager zur Folge.
  • Falls Zuordnungen von Chargen zu Aufträgen bestehen (siehe 24A Zuordnungen bearbeiten) kann nur die noch nicht zugeordnete Menge umgelagert werden.
    Bei Überschreitung der Menge wird eine Meldung ausgegeben und die maximal umlagerbare Menge wird angezeigt.
Beschreibung der Bildschirmfelder
Hier werden nur die Felder beschrieben, die sich von denen im Kapitel 319.01 Lagerbestandsübernahme unterscheiden.
Umlagermenge
Menge, die von der Quelle zum Ziel umgelagert werden soll.
Chargenbezeichnung neu
Hier kann eine neue Chargenbezeichnung für das Ziellager eingegeben werden. Das Feld wird mit der Chargenbezeichnung des Quelllagers vorbelegt. Erfolgt keine Änderung der Chargenbezeichnung, dann wird die Charge gesplittet.
Die alte Chargenbezeichnung wird im neuen Chargenbestandssatz in einem eigenen Feld abgestellt, wobei das Feld bei jeder Umlagerung versorgt wird, auch wenn die Chargenbezeichnung bei der Umlagerung nicht verändert wird.
Hinweise
Bei Umlagerungen innerhalb desselben Lagers kann die Chargenbezeichnung nicht verändert werden, es sei denn die INI-Einstellung "VB-UM-Splitt = Yes" in Sektion [MWI311-Aufrufparameter] ist aktiviert. Damit wird ein echter Chargensplitt erlaubt, da dann auch innerhalb eines Lagers auf den gleichen Lagerplatz umgelagert werden kann.
Falls die neue Chargenbezeichnung für die Kombination Teil / Lager noch nicht existiert, werden die Daten aus dem alten Chargenbestandssatz übernommen (Externe Chargenbezeichnungen, Haltbarkeit usw.).
Beschreibung der Schaltflächen und Menüfunktionen
Bestandsübersicht
Die Lagerbestände und die dispositiven Bestände wie Kundenauftragsbestand werden zum aktuellen Teil und Lager angezeigt.
Hinweis
Die Anzeige erfolgt über das Programm "447 Preise und verfügbare Menge" durch entsprechende Aufrufparameter-Versorgung.
Verfügbarkeit
Die Lagerbestände und die dispositiven Bestände wie Kundenauftragsbestand werden zum aktuellen Teil und Lager zum eingebbaren Termin errechnet. Mit Termin 99.99.99 werden die Bestände aus dem Teilestamm bzw. Lagerstamm wie bei Menü "Bestandsübersicht" angezeigt.
Hinweis
Die Anzeige erfolgt über das Programm "447 Preise und verfügbare Menge" durch entsprechende Aufrufparameter-Versorgung. Es gelten auch die eingestellten Verarbeitungszustände, die je Dispositionsart berücksichtigt werden, aus der Sektion [AUF447] der SIBPPS.INI-Datei.
Etikettendruck und Eingabe der Anzahl
Es werden so viele Etiketten zu der Umlagerung gedruckt, wie im Feld Anzahl angegeben wurde. Anzahl 0 wird wie 1 behandelt. Der Druck wird automatisch eingeschaltet und auch das Medium wird automatisch aktiviert und nach dem Druck wieder deaktiviert. Am Bildschirm ist die Ausgabe nicht zu sehen, da die Protokollierung der Buchungen schon auf Kanal 1 ausgegeben wird.
Der Etikettendruck ist völlig unabhängig von der Buchung der Umlagerung! Wird nur die Schaltfläche [ Ok ] betätigt, erfolgt kein Etikettendruck, es sei denn, der automatische Etikettendruck ist über die INI-Einstellung "DruUML" in Sektion [MWI311] aktiviert.
Beispiel für nichtautomatischen Etikettendruck mit Umlagerungsbuchung:
Umlagerung anwählen, die Umlagerungsdaten eingeben und die Etikettenanzahl ggf. abändern. Dann die Schaltfläche [ Etikettendruck ] betätigen. Die angegebene Anzahl Etiketten wird gedruckt.
Drücken der Schaltfläche [ Ok ] und die Umlagerung wird gebucht.
Beispiel für nichtautomatischen Etikettendruck ohne Umlagerungsbuchung:
Umlagerung anwählen, die Umlagerungsdaten eingeben und die Etikettenanzahl ggf. abändern. Dann die Schaltfläche [ Etikettendruck ] betätigen. Die angegebene Anzahl Etiketten wird gedruckt.
Drücken der Schaltfläche  [ Abbrechen ]. Es wird nicht gebucht und das Programm wird verlassen.
Voraussetzungen:
Die INI-Einstellung "DruKanalEtiketten = Druckkanal" in Sektion [MWI311] muss eine Angabe zwischen 2 und 9 enthalten. Für den ausgewählten Kanal muss mit der Drucker-/Medienkonfiguration ein Medium zugeordnet sein. Das Programm benutzt für die Druckausgabe die Tabelle MWI319E.MIL. Die Umlagerungsangaben müssen komplett eingegeben sein.
Falls die Voraussetzungen nicht erfüllt sind werden keine Etiketten gedruckt.