370 Materialplanung
In diesem Arbeitsgebiet wird die Materialplanung mit Hilfe der Bedarfsermittlung durchgeführt. Die Bedarfsermittlung erzeugt Dispositionsvorschläge, die geändert, angezeigt und gedruckt werden können. Darüber hinaus können aus den Vorschlägen Bestellungen oder Anfragen und Fertigungsaufträge erzeugt werden. Diese können dann in den entsprechenden Arbeitsgebieten weiterverarbeitet werden. Die Verfügbarkeit der aktuellen Dispositionen kann mit der Teile-Dispositionskarte geprüft werden.
Für die Ermittlung und Planung des gesamten im System vorhandenen Bedarfs (ohne einzelne Bedarfe explizit auszuwählen) sind die Module 371 bis 374 zuständig. Eine gezielte Ermittlung und Planung der Bedarfe für ausgewählte Kundenaufträge bzw. auch nur einzelner Positionen aus den Kundenaufträgen oder ausgewählter Teile kann in den Modulen 376 bis 379 durchgeführt werden. Das Ergebnis der Planung sind in allen Fällen Beschaffungsvorschläge für den Einkauf (Bestellungen) und für die Fertigung (Fertigungsaufträge). Abhängig von der gewählten Planung bzw. von der Dispositionsart der zu planenden Teile werden die entsprechenden Ermittlungsverfahren angewendet.
Arbeitsplatzbezogene Bedarfsermittlung (AP-Bedarfserm.)
Unter den Menüpunkten 376 Arbeitsplatzbezogene Bedarfsermittlung bis 379 Bestellungen / Fertigungsaufträge der AP-MBP erzeugen kann eine Materialplanung für ausgewählte Kundenaufträge oder für die Beschaffung bestimmter Teile von mehreren Sachbearbeitern durchgeführt werden.
Unterschiede in der Arbeitsweise:
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Die Planung der verbrauchsgesteuerten Teile arbeitet wie in der normalen Bedarfsermittlung.
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Die Planung der bedarfsgesteuerten Teile wird in der AP-Bedarfsermittlung auftragsbezogen durchgeführt, d.h. bei der AP-Bedarfsermittlung besteht die Möglichkeit, bestimmte Aufträge und Auftragspositionen oder Teile zu selektieren. Eine umfassende Suche nach Deckungslücken wie in der normalen Bedarfsermittlung entfällt in der AP-Bedarfsermittlung. Stattdessen werden nur die Teile geplant, die innerhalb der Selektion liegen.
Die AP-Bedarfsermittlung arbeitet statt auf den normalen MBP-Dateien MBPVOR.DAT (Datei 75) und MBPPRO.DAT (Datei 76) auf den stationsabhängigen Dateien (Datei 80 und Datei 81), deren Dateinamen jeweils mit der zweistelligen Stationsnummer ergänzt sind. (Die Stationsnummer ist die laufende Nummer in der Datei STATION.SIB.) Diese Dateien müssen auf den Stationen, auf denen mit der AP-Bedarfsermittlung gearbeitet werden soll,
mit "920 Kapazitätsermittlung, Dateien definieren" angelegt werden. Die Lieferterminprüfung ("445 Liefertermin prüfen") arbeitet mit den gleichen Dateien. Es ist daher nicht möglich, parallel zu einer Lieferterminprüfung auf der gleichen Station eine AP-Bedarfsermittlung durchzuführen.
Die Materialplanung in einem Netzwerk
In der vorliegenden Version der Materialplanung können Programme in der Regel von mehreren Arbeitsplätzen gleichzeitig angewählt werden.
Aus Gründen der Datensicherheit werden bei der Anwahl bestimmter Programme der Materialplanung andere Programme der Materialplanung gesperrt:
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Durch die Anwahl des Programms 371 Bedarfsermittlung werden die Programme "372 Dispositionsvorschläge" und "374 Bestellungen und Fertigungsaufträge erzeugen" gesperrt.
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Durch die Anwahl des Programms 372 Dispositionsvorschläge werden die Programme "371 Bedarfsermittlung" und "374 Bestellungen und Fertigungsaufträge erzeugen" gesperrt.
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Durch die Anwahl des Programms 374 Bestellungen und Fertigungsaufträge erzeugen werden die Programme "371 Bedarfsermittlung" und "372 Dispositionsvorschläge" gesperrt.
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Durch die Anwahl des Programms 128 Dispositionsstufen ermitteln werden alle Programme zur Materialplanung gesperrt.
Lizenzierung
Ist die Nettomaterialplanung nicht lizenziert, können in "371 Bedarfsermittlung" und in "376 Arbeitsplatzbezogene Bedarfsermittlung" nur die Ermittlungsverfahren "alles bruttobedarfsbesteuert mit / ohne Prüfung gegen Lagerbestand" ausgewählt werden. Die Verfahren "laut Dispositionsart im Teilestamm" und "alles nettobedarfsgesteuert" werden nur mit der Lizenzierung der "Nettomaterialplanung" (NMP) freigeschaltet.
