575 Rückmeldungen aus Stapeldatei (BDE)
Das Programm "575 Rückmeldungen aus Stapeldatei (BDE)" ist ein Druckprogramm. Mit ihm können folgende Rückmeldungen aus einer BDE-Schnittstellendatei übernommen und in infra:NET verbucht werden:
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Fertig- bzw. Teilfertigmeldungen von Fertigungsaufträgen
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Materialentnahmen
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Arbeitsgänge und Personal
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Zusätzliche Erzeugnisse
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Zusätzliche Arbeitsgänge
Verbucht wird nach demselben Prinzip wie in den Rückmeldeprogrammen (571 bis 574).
Ausnahmen
Es gelten nur die Konfigurationen aus diesen Programmen, bei denen das explizit erwähnt ist, ansonsten gelten die INI-Einstellungen aus der Sektion [FST575].
LPCV-Teile können mit diesem Programm nicht gebucht werden. Siehe allerdings INI-Einstellungen „LPCV_Erzeugnis_Mit_L_AG“ und „LPCV_MatSoll“ in Sektion [FST575].
Für die verbuchten Rückmeldesätze wird immer ein Protokoll ausgedruckt. Die Daten aus der BDE müssen in die Schnittstellendatei FST575RU.UEB (sequentielle ASCII-Datei) verdichtet worden sein, die zur Übergabe bzw. Verbuchung der Rückmeldungen in infra:NET dient (konfigurierbar in 936 Konfigurationsparameter FST). Der Satzaufbau der BDE-Schnittstellendatei entspricht dem Datensatz der infra-Datei RUECK.DAT, siehe auch Schnittstellenbeschreibung zu BDE-Schnittstelle und Programmsteckbrief FST575.PDF. Verzeichnis und Dateiname werden angezeigt.
Während der Verarbeitung wird eine gleichnamige Arbeitsdatei *.COP benutzt.
Nach kompletter Abarbeitung der Schnittstellendatei wird diese gelöscht. Bei vorzeitigem Abbruch werden die bereits überarbeiteten Sätze aus der Datei entfernt. Die restlichen Daten bleiben erhalten.
Fehlerhafte Sätze bleiben ebenfalls erhalten und werden mit dem Kommentarzeichen „*“ am Anfang versehen.
In "936 Konfigurationsparameter FST" kann konfiguriert werden, ob ein Anschluss an die Betriebsdatenerfassung (BDE) existiert, ob der Druck der Arbeitspapiere innerhalb der BDE erfolgt und in welche Datei der Fertigungsauftragsbestand, z.B. FST565BD.UEB übergeben werden soll.
Die Rückmeldungen erfolgen über die Auftrags- bzw. Referenznummer.
Für Arbeitsgänge wird die Nettodauer (ohne Pausen / Unterbrechungen) der Rüst- bzw. Ausführungszeit berechnet, wenn im Schnittstellensatz Zeitpaare vorhanden sind und keine Nettodauer angegeben wurde.
Negative Arbeitsgangrückmeldungen für Rüstzeit Netto und Ausführungszeit Netto können rückgemeldet werden. Eine negative Rückmeldung kann nur übergeben werden, wenn vorher eine positive Rückmeldung stattgefunden hat und ihr Wert nicht zu einer Summe kleiner Null führen würde. Ist dies der Fall wird die Rückmeldung mit dem Buchungsfehler Nr. 53 bzw. 54 abgewiesen. (Negative Rückmeldungen sind in ihrer absoluten Größe nicht größer als die vorher positiv gemeldeten.)
Falls die Felder Lohnart und Lohngruppe Leerzeichen enthalten und für diese Person in "511 Produktionsmittel bearbeiten" ein Produktionsmittelstammsatz erfasst ist, werden diese aus dem Produktionsmittelstammsatz vorbelegt.
Falls ein Arbeitsgang für eine Maschinengruppe erfasst und anschließend auf eine bestimmte Maschine verteilt wurde, wird ggf. der Splittfaktor der Maschinengruppe berücksichtigt.
Mit der INI-Einstellung "SplittMult=N" in Sektion [FST574] kann beim Rückmelden von Arbeitsgängen das Multiplizieren mit dem Splittfaktor unterdrückt werden.
Bei Fertigmeldung eines Auftrags werden alle Auftragspositionen rückgemeldet. Falls in "936 Konfigurationsparameter FST" konfiguriert, wird bei Mengenabweichungen von der Vorgabe auch anteilig rückgemeldet. Es werden nur Auftragspositionen rückgemeldet, die zur Soll-Abbuchung gekennzeichnet sind. Erst wenn alle Auftragspositionen rückgemeldet sind, erhält nach Fertigmeldung des Auftrags auch der Auftragskopf den Verarbeitungszustand "E60 = erledigt" gesetzt.
Der in der Rückmeldung übergebene Status für die A-Zeile wird abhängig von der Einstellung in der SIBPPS.INI, Sektion [FST575], Schlüsselwort "A-ZEILE-NICHT-ERLEDIGEN" berücksichtigt. Bei Yes wird der Status der A-Zeile nach der Rückmeldung immer auf "50" gesetzt und zwar unabhängig davon, ob der Arbeitsgang erledigt zurückgemeldet wurde oder nicht.
Soll-Abbuchungen
Bei folgenden Rückmeldungen finden Soll-Abbuchungen statt (falls in "936 Konfigurationsparameter FST" konfiguriert):
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bei Meilensteinarbeitsgang
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bei erster Rückmeldung
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bei Fertigmeldung mit letztem Arbeitsgang
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bei erstem Arbeitsgang anteilig zu rückgemeldeter Menge, falls dies in der Materialzeile im Feld «Sollabbuchungsart» der Auftragsposition vermerkt ist (Feld 165 in Datei 53).Das Feld wird aus dem Teilestamm (Feld 89 in Datei 27) bzw. der Stückliste (Feld 44 in Datei 7, S-Zeile) im Fertigungsauftrag vorbelegt.Die folgenden Einstellungsmöglichkeiten sind in einer M-Zeile zulässig:Leerzeichen = Sollabbuchung laut den Einstellungen in M93601 = Sollabbuchen bei 1. Arbeitsgang anteilig. Soll auch die Ausschussmenge bei der Sollabbuchung des Materials berücksichtigt werden, so muss in der Sektion [FST575] die INI-Einstellung "Material_Soll_Mit_Ausschuss = Yes" gesetzt sein.Hinweis:Die Felder für die Sollabbuchungsart sind im Standard nicht eingebbar und müssen individuell in die Dialoge eingebaut werden.Siehe entsprechende Anleitung in den jeweiligen Dateibeschreibungen (007.DOC, 027.DOC und 053.DOC).
Ablaufbeschreibung bei einem BDE-Anschluss:
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Erfassen eines Fertigungsauftrags in "531 Fertigungsaufträge bearbeiten".
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Terminierung in "531 Fertigungsaufträge bearbeiten" bzw. "552 Terminierung, auch Simulation".
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Übergabe des Fertigungsauftragsbestands an die Betriebsdatenerfassung (BDE) mit "565 Werkstattpapiere mit Übergabe an Werkstattbestand".Der Papierdruck ist innerhalb der Fertigungssteuerung oder außerhalb möglich. Rücknahme der Rückmeldedaten aus der BDE mit Programm "575 Rückmelden aus Stapeldatei (BDE)". Falls die BDE auch Prüfungen (Validierung) durchführt, können jederzeit mit "555 Ausgabe FA-Bestand an Schnittstelle" die Stammdaten, wie z.B. Produktionsmittelstammsätze, übergeben werden.
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Oder Übergabe der Stammdaten und des Fertigungsauftragsbestands z.B. an einen Leitstand, der mit BDE kommuniziert, mit "555 Ausgabe FA-Bestand an Schnittstelle" einschließlich der Auftragsfreigabe.Rücknahme der Rückmeldedaten aus BDE mit Programm "575 Rückmelden aus Stapeldatei (BDE)".
Rückmelden von Material, abweichend von der Reservierung
Mit der INI-Einstellung "Material_Aenderbar = Y" in Sektion [FST575] kann bei Materialzeilen eine andere Teilenummer zurückgemeldet werden, als in der M-Zeile des Fertigungsauftrags eingetragen ist. Z.B. wird im Fertigungsauftrag in der M-Zeile Teilenummer 1 angegeben und bei der Rückmeldung über 575 wird Teilenummer 2 übergeben: Der Bestand wird für Teilenummer 2 abgebucht und der Reservierungsbestand für Teil 1 wird korrigiert. Es wird geprüft, ob der Teilestamm vorhanden ist. Die Mengeneinheit darf von der ursprünglichen Mengeneinheit aus der M-Zeile nicht abweichen. In beiden Fällen wird im Fehlerfall eine Fehlermeldung ausgegeben.
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Beschreibung der Bildschirmfelder
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Probelauf Markierung
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Markierung ein
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Es werden lediglich die Rückmeldungen aus der Schnittstellendatei geprüft, jedoch nicht verbucht. Findet ein Probelauf statt, wird dies bei der Druckausgabe vermerkt.
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Markierung aus
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Echtlauf, die Rückmeldungen aus der Schnittstellendatei werden geprüft und ggf. anschließend verbucht. Bei einem Echtlauf wird die Druckausgabe eingeschaltet. Wurden alle Rückmeldungen verbucht, so wird die Schnittstellendatei gelöscht. Treten bei der Prüfung der Rückmeldedaten Probleme auf, so erfolgt eine Meldung in die Fehlerprotokolldatei. Diese Rückmeldungen werden nicht verbucht.
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Übergabedatei aus BDE Anzeige
In dieser Datei müssen die Rückmeldungen aus der BDE übergeben werden.
Protokolldatei Anzeige
Je nach Konfiguration werden hier alle verarbeiteten Schnittstellensätze oder nur die fehlerhaften Sätze gespeichert. Am Anfang wird die Kennung "-ok-" bzw. die Fehlernummer (siehe Fehlerprotokolldatei) gefolgt vom Tagesdatum ausgegeben.
Fehlerprotokolldatei Anzeige
Fehler werden in dieser Datei protokolliert. Die Bedeutung der Fehlernummern und Maßnahmen, die zur Beseitigung der Fehler unternommen werden können, können in den infra-Systeminformationen im Kapitel "Fehlerprotokolldatei AUF, FST" nachgelesen werden.
Synchronisationsdatei Anzeige
Semaphordatei zur Synchronisierung. Die Datei wird im Echtlauf während der Übernahme gesperrt.
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Beschreibung der Ausgabe
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Die Ausgabe enthält alle Rückmeldesätze, die aus der Schnittstellendatei verbucht wurden. Diese werden in einer einzeiligen Kurzinformation ausgegeben. Treten bei der Prüfung der Rückmeldedaten Probleme auf, so werden diese in der Liste im Feld «Fehlerkennung» ausgewiesen. Es wird mitgezählt, wie oft Fehler 35, Fehler 38 und sonstige Fehler auftreten und die Anzahl am Listenende ausgegeben.
Handelt es sich um einen Probelauf, so erscheint ein Hinweis in der Überschrift.
Bei jedem Zeilentyp
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Auftragsnummer (Auftrag)
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Position (Position)
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Referenznummer (Referenz-Nr.)
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Zeilentyp (Typ) - bei Aufträgen kein Eintrag
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Kennzeichen, ob die Position/ Auftrag auf erledigt gesetzt wurde (erledigt)
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Verarbeitungszustand (Zustand)
Bei Auftragsrückmeldungen
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Teilenummer des Erzeugnisses (Erzeugnis)
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Teilebezeichnung
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Lagernummer (Lager)
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gefertigte Menge (Menge)
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Mengeneinheit (ME)
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Datum der Fertigung (Datum)
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Fehlerkennung - falls ein Fehler bei der Übertragung auftritt, wird eine Meldung ausgegeben.
Bei Materialzeilen
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Teilenummer des Erzeugnisses (Erzeugnis)
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Teilenummer des entnommenen Teils
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Lagernummer (Lager)
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entnommene Menge (Menge)
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Mengeneinheit (ME)
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Datum der Entnahme (Datum)
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Fehlerkennung
Bei Arbeitsgangzeilen
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Produktionsmitteltyp und -nummer (Produktionsmittel)
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Rüstzeit (tr)
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Ausführungszeit (ta)
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Zeitcode (ZC)
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Starttermin der Arbeitsganges (Start)
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Endtermin des Arbeitsganges (Ende)
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Fehlerkennung
Bei Rückmeldungen von Personal zu Arbeitsgangzeilen
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Produktionsmitteltyp und -nummer (Produktionsmittel)
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FehlerkennungHinweis
Die Bedeutung der Fehlernummern und Maßnahmen, die zur Beseitigung der Fehler unternommen werden können, können nachgelesen werden im Kapitel "Fehlerprotokolldatei AUF, FST".
