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920.03 Änderungen durchführen
Mittels der Schaltfläche [ Durchführen ] erscheint ein Fenster, in dem die Änderungen bzw. Reorganisationsvorgänge gestartet werden können. Durch die Angabe von Datum und Uhrzeit kann dafür gesorgt werden, dass das Programm zum Beispiel erst nach Feierabend startet. Nach Bestätigung der Eingaben mit [ Ok ] bleibt das Programm in einer Warteschleife und startet zum angegebenen Zeitpunkt.
Die Verarbeitung erfolgt in mehreren Schritten:
  • Die aktuell bearbeitete Datei wird umbenannt und erhält die Erweiterung "920" (zum Beispiel wird aus der Datei "TEILE.DAT" die Datei "TEILE.920").
  • Die Datei (im Beispiel die Datei "TEILE.DAT") wird entsprechend den Angaben in 920.02 Dateidefinition bearbeiten neu angelegt.
    Dabei werden die Datensätze aus der 920-Datei in eine temporäre Arbeitsdatei mit der Erweiterung TMP (im Unterverzeichnis ...\TMP\ des Datenverzeichnisses) eingelesen und verarbeitet.
    Nach erfolgreichem Aufbau der Datei laut den Angaben im Definitionsfenster wird die Arbeitsdatei wieder umbenannt (zum Beispiel von ~db378.tmp nach TEILE.DAT). 
    Bei einer Reorganisation wird der Indexteil neu erstellt, wobei die Satzlänge des Indexteils über die Angaben im Bereich "Indexsatzlänge" festgelegt wird (siehe Beschreibung der Bildschirmfelder).
    Hinweis:
    Der Fortschritt bei der Bearbeitung einer Datei wird mit einem Fortschrittsbalken angezeigt.
    In der Phase, in der der Indexteil neu aufgebaut wird, bleibt die Fortschrittsanzeige unverändert.
    Bei großen Dateien kann dieser Vorgang längere Zeit in Anspruch nehmen.
    Also nicht die Geduld verlieren, auch wenn das Fenster in dieser Zeit teilweise nicht mal verschoben werden kann.
    Da die komplette Indexerstellung im Hauptspeicher stattfindet, sollte ein genügend großer Bereich als virtueller Arbeitsspeicher (siehe Systemeinstellungen) definiert sein!
  • Die Sicherungsdatei mit der Erweiterung "920" wird gelöscht.
  • Start und Ende der Bearbeitung werden bei Datenbankart Classic (infra-proprietär) in der Datei SYS920.LOG im Datenverzeichnis protokolliert.
    Falls ein Zugriff auf die Protokolldatei nicht möglich ist, z.B. weil die Datei durch einen Texteditor geöffnet ist, unterbleibt die Protokollierung.
    Unter Client-/Server wird Start und Ende in der LOG-Datei des Datenbankservers protokolliert.
Falls während der Durchführung ein unerwartetes Programmende erfolgt, zum Beispiel bei Stromausfall, existiert die Datenbankdatei mit ihrem ursprünglichen Namen (zum Beispiel TEILE.DAT) nicht mehr. Kein Benutzer kann somit mit dieser Datei arbeiten, bevor nicht die Sicherungsdatei 920-Datei umbenannt wurde, zum Beispiel TEILE.920 in TEILE.DAT.
Hinweis:
Nach dem Umbenennen müssen sich alle Anwender wie bei Neuanlage einer Datei neu anmelden.
Während die Änderungen durchgeführt werden, wird angezeigt, welche Datei gerade geändert wird und wie weit die Änderung fortgeschritten ist.
Die Ausführung dieser Funktion kann eine längere Programmlaufzeit zur Folge haben. Vor allem, wenn große Dateien mit vielen Datensätzen vergrößert werden, kann dies lange Programmlaufzeiten zur Folge haben. Die Reorganisation der Dateien kann mit Abbrechen abgebrochen werden. Wenn die Bearbeitung mit Abbrechen abgebrochen wird, wird die aktuelle Datei, die unter *.920 zwischengespeichert wurde, automatisch wieder zurückkopiert.
Falls während der Reorganisation von Dateien in "920 Kapazitätsermittlung, Dateien definieren" Sätze mit demselben eindeutigen Schlüssel auftauchen, zum Beispiel mehrmals dieselbe Teilenummer in Datei Teilestamm, wird nur ein Satz zurück in die Datenbank geschrieben. Die restlichen Sätze mit derselben Nummer werden bei Datenbankart Classic (infra-proprietär) in der Form "Doppelter Schlüssel, ISN 1234: Datensatz" in die Datei SYS920.LOG im Datenverzeichnis ausgegeben und können dort vom Anwender geprüft werden.
Unter Client-/Server wird in der LOG-Datei des Datenbankservers protokolliert. In der LOG-Datei steht bei doppelten Sätzen (Beispiel für TEILE.DAT) der Eintrag "Bei der Reorganisation wurden xyz Sätze mit doppelten eindeutigen Schlüsseln gefunden. Diese Sätze werden gelöscht und in der Datei C:\INFRADB\DATEN\D\TEILE.DRC' protokolliert." Und die doppelten Sätze werden in der o.g. Datei (also *.DRC) abgestellt.
Als defekt markierte Dateien werden beim Durchführen der Änderungen nicht berücksichtigt.
Beschreibung der Bildschirmfelder
Dateien neu angelegt     Anzeige
Dateien geändert     Anzeige
Dateien reorganisiert     Anzeige
Anzeige der Anzahl der jeweils zu bearbeitenden Dateien.
Dateinummer     Anzeige
Anzeige der Dateinummer der Datei, die gerade bearbeitet wird und des Fortschritts der Änderung.
Start am ... um     Datum / Uhrzeit
Liegt der angegebene Startzeitpunkt in der Zukunft, so erfolgt die Abarbeitung der Dateiliste erst, wenn dieser Zeitpunkt überschritten wird. Auch wenn nach Drücken der Schaltfläche [ Ok ] eine Datei als "in Bearbeitung" gemeldet ist, ist diese Datei erst ab dem Startzeitpunkt gesperrt. In der Hinweiszeile wird der Anwender alle 10 Sekunden über die bis zum Start verbleibende Zeit informiert.
Indexsatzlänge
Das Feld kann nur eingegeben werden, wenn die Einstellung "IndexSLein" in der Sektion [SYS920] der Datei SIBPPS.INI auf "Y" gesetzt wurde. Bei Angabe 0 bleibt die Datensatzlänge für den Indexteil einer infra-Datenbankdatei unverändert. Bei Angaben zwischen 256 und 1024 (zulässiger Eingabebereich) wird die Satzlänge im Indexteil für alle Dateien geändert, die zuvor zur Bearbeitung vorgemerkt wurden. Die Standard-Satzlänge von 256 Bytes sollte zum Beispiel dann vergrößert werden, wenn im laufenden Betrieb die Meldung "Zu viele Indexstufen ..." erscheint. Vor allem bei kundenindividuellen Pfaden mit langen Schlüsseln kann gegebenenfalls auch ein schnellerer Zugriff erfolgen, wenn die Satzlänge vergrößert wird.
Die Indexsatzlänge je Datei wird im Fenster "Dateidefinition bearbeiten" und im Zeilenfenster angezeigt.
Hinweis:
Bei Änderung der Indexsatzlänge wird bei einer Vergrößerung der Indexsatzlänge auch mehr Speicherplatz benötigt. Ob genügend Platz vorhanden ist, wird vor der Reorganisation jeder Datei nochmals überprüft.
In KO.DAT abstellen     Markierungsfeld
Das Feld kann nur eingegeben werden, wenn die Einstellung "IndexSLeing" in der Sektion [SYS920] der Datei SIBPPS.INI auf "Y" gesetzt wurde.
Markierung ein
Der im Feld «Indexsatzlänge» angegebene Wert wird als neue Default-Indexsatzlänge in die Konfigurationsdatei KO.DAT übernommen. Auch die Indexsatzlänge 0 kann
übernommen werden und wird dann als Default-Wert 256 ausgewertet.
Markierung aus
Die Konfigurationsdatei KO.DAT bleibt unverändert.
Achtung:
Nur der geschulte Anwender sollte diese Markierung setzen, da folgender Sachverhalt gilt:
Die Angabe aus der Datei KO.DAT wird als Default für alle Dateien verwendet, die keinen eigenen Eintrag für ihre Indexsatzlänge besitzen. Im Standard haben alle Dateien keinen individuellen Indexsatzlängeneintrag. Es gilt also der Default aus der Konfigurationsdatei (256 Bytes). Wird nun in "920 Kapazitätsermittlung, Dateien definieren" für nur eine kritische Datei die Indexsatzlänge geändert, zum Beispiel auf 1000 und dieser Wert wandert auch in die KO.DAT, kann infra:NET danach nicht mehr arbeiten, da es davon ausgeht, dass alle Dateien eine Indexsatzlänge von 1000 besitzen. Es wird eine Differenz zwischen angegebener und tatsächlicher Indexsatzlänge gemeldet.