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380.02 Permanente Inventur
Die permanente Inventur verwendet die Daten, die zum Zeitpunkt der Buchung der Inventurdifferenzen vorliegen. Die permanente Inventur kann auf einen beliebigen Zeitraum des Jahres verteilt werden. Sie bietet folgende Vorteile:
  • Einsatz spezialisierter Inventursachbearbeiter, die während des gesamten Jahres arbeiten
  • Keine Betriebsunterbrechung am Jahresende und kein Einsatz vieler (nicht spezialisierter) Mitarbeiter zur Inventur
  • Möglichkeit einer häufigeren Aufnahme kritischer Bestände
  • Mehr Zeit für eine gründliche Differenzsuche
Zur Verdeutlichung:
Da bei der permanenten Inventur die Inventurdifferenz beim Buchen des Inventurbestands zwischen dem tatsächlichen zum Zeitpunkt der Inventurbuchung vorhandenen Lagerbestand und dem Aufnahmebestand gebildet wird, ist die Zeit zwischen dem Zähllistendruck und der körperlichen Aufnahme unkritisch.
Bis auf die (kleine) Zeitspanne zwischen körperlicher Aufnahme ("zählen") und der Inventurbuchung dürfen bei der permanenten Inventur immer Lagerbuchungen durchgeführt werden. In dieser Zeitspanne dürfen jedoch keinerlei Buchungen in infra:NET durchgeführt werden.
Anmerkung
Bei der permanenten Inventur kommt es darauf an, dass alle gebuchten Lagerbewegungen auch körperlich vollzogen sind und zwischen der körperlichen Aufnahme ("zählen") und der Inventurbuchung in infra:NET keine Buchungen für die (meist wenigen) gezählten Teile durchgeführt werden. Der körperliche Bestand kann in dieser Zeit durchaus verändert werden (zum Beispiel Teile aus dem Lager auf der Versandrampe bereitstellen). Es muss dann auf jeden Fall organisatorisch sichergestellt sein, dass die zu diesen körperlichen Ein-/Auslagerungen gehörenden Buchungsvorgänge dann später in infra:NET durchgeführt werden, ohne die entsprechenden körperlichen Ein-/Auslagerungen.
Die permanente Inventur kann unter bestimmten Voraussetzungen auch als Jahresabschlussinventur eingesetzt werden. Es muss aber sichergestellt sein, dass der Lagerbestand ohne körperliche Bestandsaufnahme für diesen Zeitpunkt festgestellt werden kann. Es bedarf hierbei einer verlässlichen Lagerbuchführung und des Lagerjournals ("316 Lagerjournal").
Für eine Jahresabschlussinventurbewertung empfiehlt sich folgende Vorgehensweise.
Voraussetzung:
  • Während des Jahres Teile "permanent" zählen. Durch den Nachweis Ihrer Bestandsführung wurde eine Befreiung von der Inventuraufnahme zum Stichtag erteilt.
  • Nach dem Stichtag soll eine "(Inventur)-Bewertung" für den Bestand zum Stichtag, zum Beispiel 31.12.JJ durchgeführt werden, ohne eine enge zeitliche Begrenzung.
Vorgehensweise:
  • Vor oder am Stichtag eine Zählliste für alle Teile für "permanente Inventur" drucken ("382 Zählliste erstellen und drucken - Permanente Inventur").
  • Zum Stichtag mit dem Programm "383 Zählbestand erfassen/ ändern" durch Betätigen der dafür vorgesehenen Schaltfläche für alle Teile die "Soll-Mengen übernehmen" (da die Lagerbestände ja durch die permanente Inventur stimmen!).
    Sollten einige Bestände nicht stimmen, können die korrekten Bestände normal im Programm  "383 Zählbestand erfassen/ ändern" erfasst werden.
  • Danach die durch Soll-Mengenübernahme (oder Erfassung) festgestellten Bestände im Programm "384 Inventurdifferenzen listen/ buchen" buchen.
  • Auf die zum Beispiel zum Jahreswechsel erstellte Zählliste kann nun die Jahresabschlussinventurbewertung durchgeführt werden. Dies kann so lange geschehen, wie diese Zählliste existiert, also bis sie gelöscht wird.