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394 ABC / XYZ-Analysen
ABC-Analysen
Eine der häufigsten angewandten Klassifizierungsmethoden sind die ABC-Analysen. Dabei werden Objekte (hier: Teile und Kunden) nach ihrem relativen Anteil an einem Gesamtwert (beispielweise Umsatzwert oder Lagerabgangswert) in Klassen unterteilt. Dabei repräsentiert eine A-Klasse den höchsten Anteil an einem Gesamtwert, die B-Klasse den nächstniedrigen usw.
Mit diesem Programm können Teile und Kunden klassifiziert werden. Das Klassifizierungskriterium ist dabei der Umsatz pro Teil bzw. der Umsatz pro Kunde. In einer weiteren ABC-Analyse können Teile nach dem Kriterium des Lagerabgangswertes klassifiziert werden.
Im Standard erfolgt die Klassifizierung in die drei Klassen A, B und C. Es sind aber bis zu neun Klassifizierungsgruppen durch Parameter einstellbar.
Durch Programmauswahl wird die gewünschte ABC-Analyse ausgewählt.
  • Teileumsatz Vorjahr
    Teile werden nach dem Kriterium Umsatz des Vorjahres klassifiziert.
  • Teileumsatz aktuell
    Teile werden nach dem Kriterium Umsatz des laufenden Jahres klassifiziert.
  • Abgangswerte Teilestatistik
    Teile werden nach dem Kriterium Lagerabgangswert aus der Statistikdatei klassifiziert.
  • Kundenumsatz Vorjahr
    Kunden werden nach dem Kriterium Umsatz des Vorjahres klassifiziert.
  • Kundenumsatz aktuell
    Kunden werden nach dem Kriterium Umsatz des laufenden Jahres klassifiziert.
  • Kundenstamm Standort Vorjahr
    Kunden werden nach dem Kriterium Umsatz des Vorjahres je Standort klassifiziert.
  • Kundenumsatz Standort aktuell
    Kunden werden nach dem Kriterium Umsatz des laufenden Jahres je Standort klassifiziert.
  • Teileumsatz Standort Vorjahr
    Teile werden nach dem Kriterium Umsatz des Vorjahres in Standort klassifiziert.
  • Teileumsatz Standort aktuell
    Teile werden nach dem Kriterium Umsatz des laufenden Jahres je Standort klassifiziert.
XYZ-Analyse
Die XYZ-Analyse ist ein Verfahren der Materialwirtschaft in der Betriebswirtschaftslehre, bei dem Teilen eine Klassifikation bezüglich ihrer Umsatzregelmäßigkeit (Verbrauch und dessen Vorhersagbarkeit) zugeordnet wird.
Teile, die sehr regelmäßig und in einigermaßen konstanten Stückzahlen verkauft werden (z.B. Energiesparlampen), werden als X-Artikel bezeichnet, während die Z-Klasse solche Artikel beinhaltet, deren Verbrauch sehr unregelmäßig oder sogar stochastisch verläuft (wie z.B. Ersatzteile). Bisweilen wird die XYZ-Analyse auch als RSU-Analyse bezeichnet, mit R für regelmäßig, S für saisonal/trendförmig und U für unregelmäßig.
Die XYZ-Kennung wird anhand des Verbrauchsverhaltens des entsprechenden Teils bestimmt. Als Datenbasis für die Berechnung werden die Materialbewegungstabellen (BEWEGUNG.DAT/BEWE-PSD.DAT) verwendet. Es werden nur die Abgänge (Kundenaufträge/Material für die Fertigung) betrachtet. Dabei sollte der Betrachtungszeitraum mindestens ein Jahr umfassen.
Berechnet wird die XYZ-Kennung mithilfe des Mittelwerts des Verbrauches (siehe Beispiel im Kapitel zum Programm 394 ABC / XYZ-Analysen).
Weicht der Verbrauch in einer Periode (Monat/Woche) des betrachteten Gesamtzeitraums um x% von dem durchschnittlichen Verbrauch der Perioden ab, dann bestimmt die Periode mit der maximalen Abweichung die XYZ-Kennung wie folgt:
Kennung
Beschreibung
Maximale prozentuale Abweichung (Kriterium änderbar)
X
konstanter Verbrauch, Schwankungen sind eher selten
(z.B. Butter oder Kaffee)
0 bis 25 %
Y
stärkere Schwankungen im Verbrauch, meist aus trendmäßigen oder saisonalen Gründen (wie bestimmte Obstsorten die es nur einige Monate im Jahr gibt oder Weihnachtsartikel)
25 % bis 50 %
Z
völlig unregelmäßiger Verbrauch
(Discounter-PC oder Fahrräder im Baumarkt)
≥ 50 %
Hinweise:
  • Die Abweichungen werden betragsmäßig betrachtet, d.h. negative Abweichungen werden wie positive Abweichungen behandelt.
  • Falls in einer Periode kein Abgang erfolgte, geht diese Periode mit -100% ein, diesem Teil wird somit automatisch die Kennung Z gegeben.