552 Terminierung, auch Simulation
Das Programm "552 Terminierung, auch Simulation" ist ein Druckprogramm. Mit ihm können Start- und Endtermine für Arbeitsgänge innerhalb der Ecktermine von Aufträgen ermittelt, geändert, übernommen bzw. verworfen werden. Die errechneten Termine, alle Termin- oder Kapazitätsüberschreitungen sowie ggf. Fehlteile können ausgegeben werden.
Zur Kapazitätsprüfung, Verfügbarkeitsprüfung, Terminierungsart und der Durchführung der Terminierung im Programm "552 Terminierung, auch Simulation" können in "936 Konfigurationsparameter FST" bestimmte Einstellungen vorgenommen werden. Unter anderem können auch Dehnungsfaktoren (Spielräume) für die fixe und variable Übergangszeit festgelegt werden. Falls keine Übernahme der Ecktermine konfiguriert ist, werden die errechneten Termine in "552 Terminierung, auch Simulation" zwar angezeigt, aber nicht in den Auftragskopf übernommen.
Die Terminierung findet mit Hilfe einer Terminierungsarbeitsdatei statt. Die errechneten Termine müssen anschließend in den Fertigungsauftragsbestand übernommen oder aber verworfen, d.h. in der Arbeitsdatei gelöscht, werden. Außer den Terminen für Arbeitsgänge werden auch Termine für Materialentnahmen (M-Zeilen) und für zusätzliche Erzeugnisse (E-Zeilen) ermittelt.
Die Reihenfolge der Terminierung ist von der eingestellten Periodisierung (siehe "Aufträge auswählen") und bei derselben Periode von der Priorität abhängig. Für die Perioden ist der Starttermin maßgebend. Bei der Kapazitätsprüfung bzw. bei einem Kapazitätsabgleich oder der Verfügbarkeitsprüfung ist diese Reihenfolge von entscheidender Bedeutung.
Bei Über- bzw. Unterschreitung der Ecktermine im Auftragskopf durch die Terminierung der einzelnen Arbeitsgänge wird eine Meldung ausgegeben. Die Ecktermine im Auftragskopf, d.h. der früheste Start- und der späteste Endtermin, werden nur überschrieben, falls dies in ""936 Konfigurationsparameter FST" nicht anders konfiguriert wurde oder die ermittelten Arbeitsgang-Termine die Ecktermine überschreiten.
Im Fertigungsauftragskopf sowie in den Arbeitsgängen existieren als Start- und Endtermin jeweils drei Termine, der früheste, der geplante und der späteste Start- bzw. Endtermin. Es wird immer mit dem frühesten Starttermin bzw. dem spätesten Endtermin aus dem Auftragskopf mit der Terminierung begonnen. Bei Endtermin "99.99.99" wird statt rückwärts immer vorwärts terminiert (Terminierungsart 1). Liegt bei der Vorwärtsterminierung der Starttermin des Auftrags vor dem Tagesdatum, so beginnt die Terminierung ab dem Tagesdatum. Der Starttermin im Auftragskopf bleibt jedoch unverändert.
Die Termine für einen Arbeitsgang werden anhand folgender Angaben ermittelt:
Terminierte Aufträge im Fertigungsauftragsbestand erhalten den Verarbeitungszustand "20 = terminiert".
Nach der Terminierung der Arbeitsgänge werden alle Materialzeilen und alle zusätzlichen Erzeugniszeilen mit den Terminen aus dem Auftragskopf bzw. aus den übergeordneten Zeilen (bei Materialzeilen) versorgt. Beim Material wird der geplante Entnahmetermin unter Berücksichtigung der Vorlaufzeit übernommen.
Auch Übergangszeiten, die als Arbeitszeit gekennzeichnet sind, werden ohne Berücksichtigung der Angaben in der Maschine (Zeitmodell, Kapazität) gerechnet. Es werden dabei die Einstellungen aus 936.032 Arbeitszeiten je Tag berücksichtigt. Die Angaben im Arbeitsplatz zu Zeitmodell oder Kapazität werden nicht ausgewertet.
Überlappungsangaben in der V-Zeile oder A-Zeile sind immer Arbeitszeiten. Es gelten die Angaben aus der Maschine, also Zeitmodell und Kapazitätsangaben. Auch maximale Kapazitäten werden berücksichtigt, falls selektiert.
Bei Terminierung mit Kapazitätsabgleich werden Übergangszeiten oder Überlappungsangaben grundsätzlich ohne Kapazitätsabgleich eingeplant.
Falls Verknüpfungszeilen zu einer Auftragsposition existieren, gelten die "Überlappungsangaben" aus diesen Zeilen. Evtl. in der Arbeitsgangzeile angegebene Übergangszeiten oder Überlappungen werden ignoriert. Die Übergangszeiten einer Arbeitsgangzeile werden wiederum durch Überlappungsangaben in der Arbeitsgangzeile bzw. einer V-Zeile außer Kraft gesetzt.
In "936 Konfigurationsparameter FST" sind Spielräume (Dehnungsfaktoren) für Übergangszeiten konfigurierbar. Durch die Wahl der Spielraumstufe kann der Planungsspielraum beeinflusst, d.h. gekürzt oder gestreckt, werden.
Die Materialverfügbarkeitsprüfung wird, falls gewünscht, im Anschluss an die simulative Terminierung durchgeführt. Sie prüft periodengenau (siehe "Aufträge auswählen"), ob das benötigte Material zum errechneten Termin verfügbar ist. Für die Aufträge in der Terminierungsdatei gelten natürlich die dort errechneten (Simulations-)Termine.
Die Terminierung zeigt mögliche Engpässe bzw. Schwachstellen der Produktion auf. Mögliche Maßnahmen:
  • Änderung der zu terminierenden Aufträge im Programm "552 Terminierung, auch Simulation".
  • Änderung anderer Aufträge außerhalb der Terminierung in "531 Fertigungsaufträge bearbeiten" mit anschließender Einbeziehung derselben für eine erneute Terminierung im Programm "552 Terminierung, auch Simulation".
  • Übernahme / Verwerfen der Terminierungsvorschläge im Programm "552 Terminierung, auch Simulation".
Bei einer einfachen Fertigungsauftragsabwicklung kann auf das Terminierungsprogramm im Programm "552 Terminierung, auch Simulation" verzichtet werden, wenn die Start- und Endtermine für die Fertigungsauftragspositionen im Programm "531 FERTIGUNGSAUFTRÄGE BEARBEITEN" im 1. Fenster im Modus ÄNDERN über die Funktion BEARBEITEN - TERMINIEREN ermittelt werden.
Die Terminierung unterstützt durch verschiedene Terminierungsarten die Erreichung von firmenspezifischen Zielgrößen, wie z.B. kurze Durchlaufzeiten und geringe Fertigungsbestände oder optimale Ausnutzung der eventuell begrenzten, teuren Kapazitäten. Die gewünschte Zielgröße wird über die Auftragsart vorgegeben. Von der Auftragsart hängt wiederum die Terminierungsart ab, die in 936 Konfigurationsparameter FST konfigurierbar ist.