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371.01 Ablauf
Die Bedarfsermittlung läuft, in Abhängigkeit der Auswahl, in vier Phasen ab:
  • Bedarf und Beschaffungsvorschläge für verbrauchsgesteuerte Teile ermitteln.
  • Deckungslücken für die bedarfsgesteuerten Teile in den aktuellen Dispositionen suchen. Für die Teile, die mindestens eine Deckungslücke aufweisen, wird ein Platzhalter (mit der Pseudobuchungsart "!") in der Arbeitsdatei abgestellt.
  • Ermittlung des Nettobedarfs für nettobedarfsgesteuerte Teile und / oder die Planung der bruttobedarfsgesteuerten Teile.
    Die Ermittlung erfolgt für jede Dispositionsstufe bzw. jede Fertigungsstufe getrennt.
    Dabei werden für jede Deckungslücke die Beschaffungsvorschläge entsprechend der Beschaffungsvorschriften erzeugt.
  • Material für alle erzeugten Fertigungsvorschläge der letzten Stufe reservieren. Dazu werden die entsprechenden Stücklisten und/ oder Arbeitspläne aufgelöst.
    Die daraus resultierenden Materialien werden als Reservierung für die Fertigungsvorschläge abgestellt und diese gehen anschließend wieder als Bedarfe in die nächste Auflösungsstufe ein.
Die Phasen 3 und 4 werden so oft wiederholt, bis nach der Auflösung des Materials (Phase 4) nur noch Einkaufsteile benötigt werden. Diese werden nur noch in dem letzten Durchlauf der Phase 3 geplant.
Diese Vorschläge können im Programm 372 Dispositionsvorschläge oder in 377 Arbeitsplatzbezogene Dispositionsvorschläge hinsichtlich Menge und Lieferant (beim Einkauf) bearbeitet werden, solange sie auf der letzten geplanten Stufe sind.
Die Einkaufsvorschläge können zu einem beliebigen Zeitpunkt der Planung geändert werden.
Die Fertigungsvorschläge können nur dann geändert werden, wenn der zu ändernde Vorschlag noch nicht in der Phase 4 der Planung verarbeitet wurde. Dazu muss die Planung nach dem Ende der Phase 3, in der die Vorschläge geändert werden sollen, angehalten werden.
(Die Markierung «Material der letzten Stufe reservieren» darf nicht gesetzt werden (siehe dazu Kapitel 371.05 Eingaben für die Bedarfsermittlung).
Nach der Bedarfsermittlung können aus den Beschaffungsvorschlägen die für die Abwicklung der Beschaffung notwendigen Vorgänge
  • Bestellungen oder Anfragen und/oder
  • Fertigungsaufträge
    mit dem Programm "374 Bestellungen und Fertigungsaufträge erzeugen" oder "379 Bestellungen und Fertigungsaufträge aus arbeitsplatzbezogener MBP erzeugen" erzeugt werden.
Interaktive Bedarfsplanung (mit Änderung der Beschaffungsvorschläge)
Mit der interaktiven Bedarfsplanung kann die Planung stufenweise durchgeführt werden und die Beschaffungsvorschläge können noch vor der Planung der nächsten Stufe geändert werden. Da eine Mengenänderung nur vor der Materialreservierung erlaubt ist (sonst würde das Material für die Fertigung nicht zu der fertigenden Menge passen), muss die Bedarfsplanung jeweils vor der Materialreservierung der zuletzt geplanten Stufe angehalten werden. Dazu wird folgende Vorgehensweise empfohlen:
  • Mit dem Start der Bedarfsplanung wird «Anzahl Fertigungsstufen» größer 0 (beliebig) eingegeben. Die Markierung «Material der letzten geplanten Stufe reservieren» darf nicht aktiv sein.
    Nach dem Start der Planung mit der Schaltfläche [ Ok ] werden zuerst die verbrauchsgesteuerten Teile geplant (falls vorgesehen).
    Danach werden die Deckungslücken gesucht und die Stufe 00 wird geplant. Dabei werden auch ggf. notwendige simulierte Abgänge, wenn Sicherheits-/Meldebestand nicht verfügbar ist, erzeugt. Vor der Materialreservierung wird die Planung unterbrochen.
  • Jetzt kann in "372 Dispositionsvorschläge bearbeiten", "377 Arbeitsplatzbezogene Dispositionsvorschläge" gewechselt werden und die Beschaffungsvorschläge können geändert werden.
  • Nach der Änderung der Vorschläge wird mit den Eingaben «Anzahl Fertigungsstufen» = 0, aktiver Markierung «Material der letzten geplanten Stufe reservieren» und der Schaltfläche [ Ok ] das Material reserviert und die Planung wird wieder unterbrochen. Die Reservierungen können jetzt geprüft werden.
  • Falls auch die Beschaffungsvorschläge der nächsten Stufen geändert werden sollen, wird die Planung für die nächste Stufe mit den Eingaben «Anzahl Fertigungsstufen» = 1, nicht aktiver Markierung «Material der letzten geplanten Stufe reservieren» und der Schaltfläche [ Ok ] durchgeführt.
  • Danach können wieder mit "372 Dispositionsvorschläge bearbeiten", "377 Arbeitsplatzbezogene Dispositionsvorschläge" die Änderungen eingegeben werden.
  • Anschließend - wie oben beschrieben - das Material reservieren, usw.
     
Hinweis: Eine ähnliche Funktionalität wird auch über die INI-Einstellung "OhneRvorschlag = 1" in der Sektion [MBP371] erreicht.
Dabei werden die Materialreservierungsvorschläge bei der nächsten Planungsstufe nicht berücksichtigt. D.h., dass dadurch kein neuer Bedarf entsteht und somit auch kein Vorschlag (Bestellung bzw. Fertigungsauftrag) bei der nächsten Planungsstufe.
Somit können aus den Fertigungsauftragsvorschlägen Fertigungsaufträge mit Menü 374/379 generiert und nachträglich terminiert werden.
Die dadurch erzeugten "echten" Reservierungen haben dann einen korrekten Termin und werden in einem nächsten Planungslauf (Modul 371/374) dann auch mit dem richtigen Termin geplant.