935.01 Mehrwertsteuerschlüssel bearbeiten
Siehe auch Beschreibung für die Vorgehensweise bei Änderung der Steuersätze im Kapitel 935M Umsatzsteueränderungen.
Hier müssen die Steuersätze (Mehrwertsteuer und Vorsteuer) bestimmt werden, die das System in den Anwendungsbereichen Verkauf und Einkauf, zum Beispiel bei der Rechnungsschreibung und der Erlöskontofindung (siehe 428 Erlöskonten bearbeiten), verwendet.
Der Mehrwertsteuerschlüssel wird bei der Erlöskontobildung in "428 Erlöskonten bearbeiten" benötigt. Die dort hinterlegten Konten werden in "465 Rechnungsausgangsliste / FIBU-Übergabe" ausgearbeitet. Die Mehrwertsteuerkennzeichen und die Vorsteuerkennzeichen müssen in 111 Teilestamm bearbeiten, 411 Kundenstamm bearbeiten und 711 Lieferantenstamm bearbeiten eingegeben werden.
Zu diesen Mehrwertsteuerschlüsseln werden über zugehörige Einträge in der Datei SIBPPS.INI, Sektion [EKA_VSt] die entsprechenden Vorsteuerschlüssel vergeben und hier angezeigt. Die Steuersätze sind für die Mehrwertsteuer und die Vorsteuer identisch.
Der Vorsteuerschlüssel wird bei der Aufwand-Kontobildung 72C Aufwand-Konten bearbeiten benötigt. Die dort hinterlegten Konten werden in 755 Rechnungseingangs-/Gutschriftenliste, FIBU-Übergabe ausgewertet.
Bei Betätigung mit der Schaltfläche [ Ok ] werden die eingegebenen Daten gespeichert, und es kann ein anderer Mehrwertsteuerschlüssel bearbeitet werden.
Die Mehrwertsteuer bzw. Vorsteuer in infra:NET basiert auf den Mehrwertsteuerkennzeichen / Vorsteuerkennzeichen im Kundenstamm / Lieferantenstamm und im Teilestamm. Zusätzlich wird noch der EU-Länderschlüssel herangezogen.
Nach den Richtlinien zum EU-Binnenmarkt sind die Mehrwertsteuersätze abhängig von:
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der Warengruppe bzw. Geschäftsart
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dem Personenkreis
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dem Empfänger
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bzw. Versenderland.
Dementsprechend sind die Mehrwertsteuerschlüssel zu vergeben.
Die Mehrwertsteuerfindung muss also vom Anwender selbst in entsprechende Kennzeichen umgesetzt werden.
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Beschreibung der Bildschirmfelder
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Mehrwertsteuerkennzeichen Kunde / Vorsteuerkennzeichen Lieferant
(Steuer-Kennzeichen Kunde / Lieferant)
Kombiniert mit dem "Steuerkennzeichen Teil" und dem EU-Länderschlüssel bestimmt dieses Feld den zugehörigen Mehrwertsteuersatz. "Mehrwertsteuerkennzeichen Kunde", "Vorsteuerkennzeichen Lieferant" und der EU-Länderschlüssel müssen jeweils in den Kundenstammsätzen (411 Kundenstamm bearbeiten) und Lieferantenstammsätzen (731 Einkaufsvorgänge bearbeiten) eingetragen werden. Für den selben Steuersatz werden auch die selben Kennzeichen beim Kunden und die Lieferanten vergeben.
Mehrwertsteuerkennzeichen und Vorsteuerkennzeichen Teil (Steuer-Kennzeichen Teil)
Die Mehrwertsteuerkennzeichen bzw. Vorsteuerkennzeichen müssen jeweils in 111 Teilestamm bearbeiten eingetragen werden und dienen kombiniert mit dem "Mehrwertsteuerkennzeichen Kunde" oder "Vorsteuerkennzeichen Lieferant" und dem EU-Länderschlüssel zur Findung des Mehrwertsteuerschlüssels.
EU-Länderschlüssel
Der EU-Länderschlüssel, zum Beispiel "FR" für Frankreich, ist im Kundenstamm bzw. Lieferantenstamm hinterlegt und wird dort in die Auftragsköpfe übernommen. Die Angabe in den Auftragsköpfen wird zur Ermittlung des Mehrwertsteuerschlüssels herangezogen.
Nachdem das Feld eingegeben wurde, erscheint in der Spalte "Mehrwertsteuer" der zugehörige Mehrwertsteuerschlüssel mit allen zugehörigen Daten am Bildschirm. In der Spalte "Vorsteuer" werden die zugehörigen Vorsteuerdaten für den Einkauf aus der Datei SIBPPS.INI, Sektion [EKA_VSt] angezeigt. Ist kein Mehrwertsteuerschlüssel angelegt, werden die Felder mit Leerzeichen vorbelegt, und ein neuer Mehrwertsteuersatz kann erfasst werden.
Spalte Mehrwertsteuer
Mehrwertsteuerschlüssel
Der Mehrwertsteuerschlüssel kennzeichnet den zugehörigen Mehrwertsteuerprozentsatz eindeutig. Das Feld sollte sinnvollerweise den Prozentsatz bereits enthalten (zum Beispiel M14, M07). Der Mehrwertsteuerschlüssel wird zur Erlöskontobildung in "465 Rechnungsausgangsliste / FIBU-Übergabe" herangezogen (siehe auch 428 Erlöskonten bearbeiten). Zu diesem Mehrwertsteuerschlüssel wird über den zugehörigen Eintrag in der Datei SIBPPS.INI, Sektion [EKA_VSt] mit dem Schlüsselwort "MwSt_Schlüssel aus 035 = Vorsteuerschlüssel, ....." der entsprechende Vorsteuerschlüssel vergeben. Beispiel: "MwSt_M16 = V16, ...". Die Steuersätze sind für die Mehrwertsteuer und die Vorsteuer identisch.
Kurztext
Kurze Bezeichnung des Mehrwertsteuersatzes. Der Kurztext kann auf den Formularen bei der betreffenden Mehrwertsteuerangabe ausgegeben werden.
Langtext
Ausführliche Bezeichnung des Mehrwertsteuersatzes. Der Langtext wird auf Listen bei der betreffenden Mehrwertsteuerangabe ausgedruckt.
Mehrwertsteuerkonto
Bei einer Finanzbuchhaltung, die die Mehrwertsteuerkonten nicht bereits aus den Mehrwertsteuerschlüsseln bzw. den Erlöskonten ermittelt, dient dies Feld der Ermittlung des Kontos. Die Mehrwertsteuer wird auf diesem Konto verbucht. Es ist auf den Kontenplan der verwendeten Finanzbuchhaltung ist zu achten.
Spalte Vorsteuer
Anzeige der zugehörigen Daten für den Einkauf aus den Angaben in der Datei SIBPPS.INI, Sektion [EKA_VSt]. Bei einem fehlerhaften Eintrag erscheinen in den Feldern Fragezeichen (???).
Folgende Angaben gelten für Mehrwertsteuer und Vorsteuer
Mehrwertsteuersatz
Der Mehrwertsteuersatz (= Vorsteuersatz) wird bei der Rechnungsschreibung ("463 Rechnungen drucken") und in der Rechnungsprüfung ("750 Rechnungs-/Gutschriftsprüfung, FIBU") berücksichtigt. Abhängig vom Kunden bzw. Lieferanten und vom veräußerten Teil gelten unterschiedliche Sätze. Jeder Satz wird eindeutig durch den Mehrwertsteuerschlüssel bestimmt (im übrigen siehe oben).
Druckzeichen
Es handelt sich um ein frei wählbares Zeichen. Es dient zur Kennzeichnung auf Formularen, falls unterschiedliche Mehrwertsteuersätze verwendet werden.
Reverse Charge Markierung
Diese Markierung muss nur dann gesetzt werden, wenn die angeschlossene FiBu die "Zusammenfassende Meldung“ nicht über unterschiedliche Kontonummern abwickelt, sondern über eine eigene Kennung in der FiBu-Schnittstelle. Bitte erkundigen Sie sich bei einem entsprechenden Bedarf für die Anpassung der FiBu-Schnittstelle bei Ihrem Softwarelieferanten.
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Markierung ein
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Der MwSt-Schlüssel gilt für Reverse Charge.
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Markierung aus
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Der MwSt-Schlüssel gilt nicht für Reverse Charge.
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Gültigkeitsdatum (Stichtag)
Dieses und die folgenden Felder dienen der Absicherung, dass zum fraglichen Zeitpunkt sofort die korrekten Steuersätze vom System verwendet werden. Das Datum 99.99.99 hat zur Folge, dass die nachfolgenden Felder vom System ignoriert werden.
Es handelt sich um das Datum, nach dem ein neuer Mehrwertsteuersatz gelten soll. Zum Beispiel muss bei einem MwSt-Wechsel zum 1.1.2007 hier als Datum der 31.12.2006 eingetragen werden. Abhängig von der Belegart und dem unten aufgeführten Datum wird dann in allen Belegen der neue bzw. der alte Mehrwertsteuersatz berechnet.
Für die Bestimmung der Steuersätze werden je Beleg folgende Datumsfelder als Vergleichsfeld verwendet, sofern es sich um ein gültiges Datum handelt, also nicht 00.00.00 und nicht 99.99.99:
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Angebot und AuftragsbestätigungDer geplante Liefertermin aus der Position wird verwendet.Wenn dieser Termin ungültig ist, dann gilt der geplante Liefertermin aus dem Angebots-/Auftragskopf und wenn dieser Termin auch ungültig ist, gilt das Druckdatum (= Arbeitsdatum).
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Rechnung (Ausgangsrechnung)Das tatsächliche Lieferdatum der Position aus den Bewegungen, die bei der Ausgabe von Lieferschein(en) abgestellt wurden wird verwendet.Im Register "Rechnung", «Datum der Lieferung» kann entsprechend selektiert werden.Falls mehrere Teillieferungen mit Datum vor und nach der Steuersatzänderung selektiert werden, wird grundsätzlich der neue Steuersatz berechnet.Bei Rechnungen zu einem externen Lieferschein muss das Lieferdatum entsprechend im Auftrag eingegeben werden, ansonsten wird das Druckdatum verwendet.
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GutschriftDer Liefertermin aus der Position wird verwendet.Wenn dieser Termin ungültig ist, gilt der Liefertermin aus dem Kopf und wenn dieser Termin auch ungültig dann das Druckdatum (= Arbeitsdatum).
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Rechnungsprüfung (Eingangsrechnung)Das Lieferdatum im Register "Summen" wird verwendet. Wenn dieser Termin ungültig ist, dann gilt das Rechnungsdatum.
Achtung:
Die alten Steuersätze müssen so lange verfügbar sein, bis alle Lieferungen vor der Steueränderung auch fakturiert bzw. geprüft und an die Finanzbuchhaltung übergeben sind, da zu diesen Lieferungen noch Rechnungen mit dem alten Steuersatz ausgegeben bzw. geprüft werden müssen.
Die alten Steuersätze werden auch für die Verrechnung der Anzahlungen (Ausgangsrechnung) verwendet, die als Abschlagszahlungen noch vor der Änderung des Steuersatzes berechnet wurden, und müssen so lange erhalten bleiben, bis alle diese Anzahlungen verarbeitet sind.
Die weiteren Felder beziehen sich auf den zukünftigen Mehrwertsteuersatz (siehe hierzu die bereits oben beschriebenen Felder).
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Beschreibung der Schaltflächen und Menüfunktionen
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BEARBEITEN - LÖSCHEN
Löschen der aktuell angezeigten Mehrwertsteuersatzzuordnung. Dies bedeutet, dass die Zuordnung des Mehrwertsteuerschlüssels zu der Kombination, bestehend aus den drei Schlüsselfeldern («Mehrwertsteuerkennzeichen Kunde», «Mehrwertsteuerkennzeichen Teil» bzw. «Vorsteuerkennzeichen Teil» und «EU-Länderschlüssel») gelöscht wird, jedoch nicht der Mehrwertsteuerschlüsselsatz selbst (bestehend aus «Mehrwertsteuerschlüssel», «Mehrwertsteuersatz», «Text» usw.). Die Mehrwertsteuerschlüssel werden als Parameter MwSt.... in der Datenbank verwaltet.
