531 Fertigungsaufträge bearbeiten
Das Programm "531 Fertigungsaufträge bearbeiten" ist ein zeilenorientiertes Programm. Es dient der Verwaltung der Fertigungsaufträge.
Auftragsbearbeitung
Die Auftragsbearbeitung ist in drei Bearbeitungsbereiche gegliedert:
  • Anwahldatenbereich im Anwahlfenster
    Im Anwahldatenbereich müssen die Felder «Teilenummer» und «Auftragsnummer» eingegeben werden.
    Diese Felder dienen im Modus Ändern der Anwahl eines Auftrags und kennzeichnen den Fertigungsauftrag eindeutig.
    Beim Erfassen eines neuen Auftrags wird hier das zu fertigende Erzeugnis eingegeben. Die Auftragsnummer wird automatisch vergeben.
  • Bearbeitung der Auftragskopfdaten in zwei Hauptfenstern
  • Positionsdatenbereich mit Zeilenfenster und Bearbeitungsfenstern
    Im Allgemeinen wird beim Erfassen eines Auftrags die Stückliste und der Arbeitsplan des Erzeugnisses in den Fertigungsauftrag kopiert (siehe Kopierfenster).
    Der Kopiervorgang kann aber auch nachträglich oder wiederholt stattfinden, auch bei bereits freigegebenen Aufträgen.
Ein Fertigungsauftrag gilt als bereits existent, wenn nur der Auftragskopf vorhanden ist. Dies kann in manchen Fällen beabsichtigt sein, z.B. dann, wenn für einen Auftrag keine Soll-Vorgaben in Form von Materialentnahmen und Arbeitsanweisungen bestehen und die Ist-Daten über K-Zeilen mit 574 Rückmelden über Auftragsnummer für die Nachkalkulation zurückgemeldet werden sollen.
Die Daten sind in verschiedene Dateien verteilt:
  • Fertigungsauftragskopf
  • Fertigungsauftragspositionen
  • Dispositive Bewegungen (bei M- und E-Zeilen)
  • Textdatei
Nachträgliche Änderungen im Auftragskopf
Werden Felder im Auftragskopf nachträglich geändert, so fragt das Programm nach Bestätigung des Eingabedialoges, ob die Änderung in die Positionen übernommen werden soll.
Siehe auch INI-Einstellungen „Change…“ in Sektion [FST531].
Termine werden bei Antwort "Ja" in alle Arbeitsgang-, Material-, Erzeugnis- und Produktionsmittelzeilen übernommen. Bei Antwort "Material" wird der Starttermin nur in die Materialzeilen übernommen.
Es werden immer sowohl Start- als auch Endtermin übernommen und bei Materialzeilen wird keine Vorlaufzeitkorrektur berücksichtigt.
Bei einer nachträglichen Änderung der Menge mit Übernahme in die Positionen kann es in Ausnahmefällen zu ggf. ungewollten Rundungen kommen, Beispiel:
Wird im Auftragskopf z.B. die Menge 1.900.000 auf 1.620.000 geändert (also ein Verhältnis von 0,8526315789473684), so kommt es zu Rundungen auch bei Positionsmengen, die zuvor mit der alten Menge im Auftragskopf übereingestimmt haben.
Im Beispiel wird aus 1.900.000 die neue Menge 1.619.999.999 in der Position errechnet.
Nun wird im Spezialfall, dass zuvor die beiden Mengen im Auftragskopf und der Position gleich waren, die neu eingegebene Menge übernommen, wobei im Kopf für den Vergleich die Menge in Mengeneinheit Lager herangezogen wird und in der Position die Mengeneinheit Lager verwendet werden muss.
In allen anderen Fällen kann es zu Abweichungen kommen.
Nacherfassen in bereits terminierten oder freigegebenen Aufträgen
Wird in einem schon terminierten Auftrag eine neue Position erfasst, erhält die neue Position automatisch ebenfalls den Zustand "20" (terminiert).
Wird in einem schon freigegebenen Auftrag eine neue Position erfasst, fragt das Programm, ob die neu erfasste Position sofort freigegeben werden soll.
Änderungen an bereits freigegebenen oder gedruckten Positionen sind nur über spezielle Einstellungen möglich (siehe Kapitel 531.C Einstellungen "Fertigungsaufträge bearbeiten").
Auch freigegebene und rückgemeldete Aufträge und Positionen können erledigt werden
Einzelne Positionen oder aber der ganze Auftrag können auch erledigt werden, wenn bereits freigegeben, gedruckt und rückgemeldet wurde. Beim Erledigen von bereits freigegebenen oder rückgemeldeten Aufträgen oder Positionen wird auch die zugehörige Rückmeldung mit dem Zustand "erledigt" ("E") versehen. Der Auftrag bzw. die Positionen werden wie beim Erledigen eines Auftrags im Arbeitsgebiet "570 Rückmeldungen" mit dem Zustand "60" versehen, um einen reibungslosen Durchlauf zu gewährleisten.
Beispiel
Eine M-Zeile mit 100 St wird freigegeben. 40 St werden rückgemeldet. Jetzt sollen die restlichen 60 St mit einem anderen Teil abgedeckt werden (zum Beispiel neue Verpackung). Dazu wird die bisherige Materialzeile erledigt und damit automatisch auch die Rückmeldung. Dann muss eine neue M-Zeile mit 60 St angelegt werden. diese wird dann sofort freigegeben, wenn die Freigabeabfrage mit "ja" beantwortet wird.
Erledigte Aufträge und Positionen können wieder aktiviert werden
Je nach INI-Einstellung ErlAkt in Sektion [FST531] können versehentlich abgeschlossene Aufträge bzw. Auftragspositionen wieder aktiviert werden und damit je nach Zustand weiterbearbeitet oder rückgemeldet werden.
Erledigte Aufträge bzw. Positionen behalten ihren Zustand, z.B. wird aus E40 der Zustand 40. Nur Aufträge mit Zustand E60 wechseln auf Zustand 50.
Alle Rückmeldungen bleiben erhalten.
Die Bedienung erfolgt wie beim Erledigen über die Erledigen-Schaltfläche bzw. das Menü AUFTRAG ERLEDIGEN.
Alternativ können über weitere INI-Einstellungen Rückmeldungen auf erledigte Aufträge/Positionen zugelassen werden.